Es wird nie wieder genauso sein, wie es vor Corona war. Das Virus ist aber nicht alleine der Grund, warum sich die Arbeitswelt und damit unser Leben verändert haben und dies auch weiterhin tun werden.
Wir alle haben es während des Lockdowns erlebt: Umstände können sich ungewollt, blitzschnell und schonungslos verändern. Sie können aber auch die Folge von sich langfristig abzeichnenden oder ignorierten Entwicklungen sowie bewusst herbeigeführten und geplanten Prozessen sein. So oder so: Veränderungen lassen sich nicht aufhalten, höchstens beeinflussen und lenken. Es lohnt sich darum, frühzeitig hinzuschauen und sich mit möglichen Szenarien auseinanderzusetzen.
Das weltweit tätige Personaldienstleistungsunternehmen Robert Half hat das getan und folgende Trends festgestellt.
Während der Corona-Pandemie hat sich die Digitalisierung eindeutig beschleunigt und wurde ausgebaut. Online-Unterricht und -Meetings sowie Homeoffice sind inzwischen alltäglich. Als Folge des Digitalisierungsbooms sind die Ansprüche an die Infrastruktur sowie im Umgang mit der neuen Technologie gestiegen. Dies nicht nur seitens der Arbeitgebenden. Auch die Erwartungen der Arbeitnehmenden und Gäste sind diesbezüglich gestiegen.
Unternehmen sollten daher prüfen, wo der Einsatz neuer Technologien für sie sinnvoll ist und wo es noch Optimierungspotenzial gibt. Auch sollte überprüft werden, ob bestehende Cloud-Lösungen und Kommunikationstools für zukünftige Bedürfnisse noch geeignet sind.
Nicht nur die Infrastruktur, auch das IT-Know-how der Mitarbeitenden sollte überprüft werden. Reicht das bestehende Wissen aus? Oder sind Schulungen notwendig, um die technischen Möglichkeiten auch wirklich effizient ausschöpfen zu können?
Zwar kann im Gastgewerbe nur ein kleiner Teil der Arbeiten von zu Hause aus erledigt werden. Doch auch in dieser Branche kann es sich lohnen, für alle administrativen und planerischen Tätigkeiten hybride Arbeitsmodelle ins Auge zu fassen. Der regelmässige Wechsel zwischen Homeoffice und Büro hat sich während der Pandemie für viele Arbeitgeber und Arbeitnehmende bewährt. Sie möchten die wirtschaftlichen und persönlichen Vorteile – Einsparung des Arbeitsweges, Senkung der Betriebskosten – auch in Zukunft nicht mehr missen.
Hybrides Arbeiten erfordert nicht nur eine entsprechende technische Ausstattung der Mitarbeitenden. Auch Führungskultur, Organisationsstruktur, Entscheidungsprozesse und Kommunikationsgepflogenheiten im Betrieb müssen hinterfragt und den neuen Gegebenheiten entsprechend angepasst werden.
Gemäss einer Expertengruppe des Bundes erholt sich die Schweizer Wirtschaft dieses Jahr wieder. Das hat zur Folge, dass der Kampf um Fachkräfte und Nachwuchstalente weitergeht und sogar härter wird. Wie eine Arbeitsmarktstudie von Robert Half zeigt, befürchten 86 Prozent der befragten Manager den Verlust von Fach- und Führungskräften.
Trotz Gästerückgang und Umsatzeinbruch sind in der Hotellerie- und Gastronomiebranche gut qualifizierte Fachleute nach wie vor sehr gesucht. Auf dem Stellenportal gastrojob.ch sind derzeit über 1300 Jahres- und Saisonstellen ausgeschrieben.
(Riccarda Frei)