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Von der kleinen Weberei zum Textilunternehmen

In Burgdorf/BE wird seit 150 Jahren feinste Tisch- und Bettwäsche für die Gastronomie und Hotellerie produziert. Ein Grund zum Feiern.

Bei der Schwob AG geht es darum, Textilien möglichst umweltschonend zu produzieren und zu waschen. (ZVG)

Rund 150 Gäste feierten am Samstag, 13. August, zusammen mit der Geschäftsleitung und Mitarbeitenden das 150-Jahr-Jubiläum der Schwob AG in Burgdorf/BE. Fast auf den Tag genau, nämlich am 12. August 1872, eröffneten die Brüder Joseph und Jules Schwob am Waisenhausplatz in Bern ein Tuch-Magazin. Bis heute ist die Firma in Familienbesitz. Weitere Höhepunkte aus der Geschichte der ältesten Leinenweberei der Schweiz erzählte Verwaltungsratspräsident Fritz Rothenbühler bei Kaffee und Gipfeli.

Was als kleine Weberei begann, ist heute eines der modernsten Textilunternehmen Europas. Wie die elektronischen Jacquard-Webmaschinen insgesamt 70 000 einzeln angesteuerte Fäden koordinieren, konnten die Gäste auf einem Rundgang durch die Produktionshallen beobachten. Dabei sahen viele zum ersten Mal, mit welcher Geschwindigkeit aus Garn Stoffe für Tischdecken, Servietten oder Bettwäsche entstehen. Dass Kunden dank der Einzelfadensteuerung der Fantasie freien Lauf lassen können, beeindruckte die Besucher. So sind individuelle Designs, raffinierte Effekte oder persönliche Logos bei Schwob bereits in kleineren Mengen realisierbar.

Hightech, Handarbeit und viel Swissness

Allerdings: Der hohe Technologie-Standard in der Weberei allein genügt nicht, um die einzelnen Produkte bis ins letzte Detail zu fertigen. Deshalb finalisieren spezialisierte Mitarbeitende in der Konfektionsabteilung die Stoffe in präziser Handarbeit. Ein Beispiel dafür sind Logos und Namensschilder, die sie mit computergesteuerten Stickmaschinen gemäss eingescannten Vorlagen herstellen.

Seit vielen Jahren mit dem Oeko-Tex-Label zertifiziert, produziert Schwob auch Textilkollektionen aus Bio-Garn. Nachhaltigkeit bedeutet auch Swissness. «Zwar kaufen wir das Garn in Europa. Doch entwickelt, gestaltet, gewoben, veredelt und genäht wird in Burgdorf und Zofingen. Später waschen wir die Textilien in unseren fünf Wäschereien in der Schweiz. Das ist Swissness pur», sagte Stephan Hirt, Vorsitzender der Geschäftsleitung und Mitinhaber der Schwob AG. Was die Zukunft der Schwob AG betrifft, ist Stephan Hirt zuversichtlich: «Ich denke, wir können unsere führende Stellung in den nächsten Jahren weiter ausbauen. Im individuellen Dienstleistungsbereich Mietwäsche-Vollservice sind wir national gesehen der Marktführer. Wir sind in diesem Bereich auch Pioniere. Ich bin überzeugt, dass das Qualitätsbewusstsein im Textilbereich, nicht zuletzt wegen Corona und Lieferengpässen bei Importprodukten, weiter und stark zunehmen wird.» Und noch etwas ist dem Schwob-CEO wichtig: «Wir sind nahe bei den Kunden und schaffen es, neue individuell hergestellte Textilprodukte, zum Beispiel für eine Hotel- oder Gastronomiegruppe, acht bis zehn Wochen nach Bestelleingang auszuliefern. Das können Billiganbieter aus China nicht.»

Nach dem Rundgang konnten sich die Gäste in einem Workshop Kenntnisse über die Rohmaterialien und Stoffprodukte aneignen und wortwörtlich auf Tuchfühlung gehen.

(gab)


Fakten und Zahlen

An sechs Standorten in der Schweiz beschäftigt Schwob rund 220 Mitarbeitende. Diese verarbeiten pro Jahr rund 300 Kilometer Stoff. In der Weberei in Burgdorf stehen elf moderne Jacquard-Web­maschinen. 90 Prozent der Produkte verkauft Schwob in der Schweiz, den Rest im Ausland. In fünf Wäschereien verarbeitet Schwob jährlich etwa 11 000 Tonnen Wäsche.


Mehr Informationen unter:

schwob.swiss