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Wenn der Tag 24 Stunden hat

Spass in der Stadt – harte Arbeit für die Gastronomie und Hotellerie.

Die Fasnachtstage stehen bevor. Das bedeutet für die Beschäftigten in der Gastronomie viel Arbeit und wenig Schlaf. (ZVG)

Ein Kanonenknall hallt am Schmutzigen Donnerstag, dem 28. Februar, frühmorgens um fünf Uhr, durch die Nacht. In Luzern ist Fritschi-Tagwache. «Die Fasnacht ist für uns eine gute, wenn auch sehr strenge Zeit», sagt Andrea Gehrig, Geschäftsführerin vom «Stadtkeller». Ihr Lokal befindet sich mitten im Herzen des Luzerner Fasnachtstreibens. An diesen Tagen werden mit viermal so vielen Mitarbeitern wie üblich 15 Prozent des Jahresumsatzes erwirtschaftet. Doch die Fasnacht bedeutet nicht nur mehr Umsatz, sondern auch mehr Aufwand: «Das Sicherheitspositiv mit Securitas und die Fasnachtsdekoration kosten mehrere zehntausend Franken», so Gehrig.

Ähnliche Rückmeldungen kommen aus Basel. Am Rheinknie beginnen die «Drey scheenschte Dääg» mit dem legendären Morgenstreich, der dieses Jahr auf den 11. März fällt. «Ich bin am Sonntag vor dem ‹Morgestraich› genauso nervös wie die aktiven Fasnächtler», sagt Esther Brühwiler, Gastgeberin im Hotel Basel. Ihr Haus zählt ebenso zu den Fasnachtshochburgen wie die nahe gelegenen Stadtcasino-Restaurants. «Die Fasnacht ist für uns eine Herzensangelegenheit», sagt Grischa Cassini, Direktor der Stadtcasino-Restaurants. In seinen Restaurants Papa Joe’s und Kohlmanns arbeiten an diesen Tagen 20 zusätzliche Mitarbeiter. «Der Umsatz ist etwa so hoch wie in einem durchschnittlichen Sommermonat.»

Während an der Luzerner Fasnacht vor allem die Fritschi-Pastete serviert wird, essen die Basler am Morgenstreich am liebsten Käse- und Zwiebelwähe sowie Mehlsuppe. Übrigens: Der Name Schmutziger Donnerstag hat nichts mit Schmutz zu tun, sondern kommt von «Schmotz», einer alten Bezeichnung für Fett. Früher wurde vor der Fastenzeit ein letztes Mal geschlachtet. Das dabei anfallende Fett wurde zum Backen von Süssigkeiten wie Schenkeli oder Fasnachtschüechli verwendet.

(Ruth Marending)