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«Wir mussten rasch handeln»

Oliver Malicdem führte mit Simon Adam das Unternehmen «Essen & Kunst». Bis sich Adam übernahm. Im Interview sagt Malicdem, wie es mit den Betrieben und den 150 Mitarbeitern weitergehen soll.

  • Oliver Malicdem wurde von seinem Geschäftspartner und Freund enttäuscht. (ZVG)
  • Abgetaucht: Simon Adam. (Facebook)

Hotellerie Gastronomie Zeitung: Oliver Malicdem, am Montagabend wurde bekannt, dass sich Ihr Geschäftspartner Simon Adam übernommen hatte. Er ist abgetaucht. Was lief falsch?

Oliver Malicdem: Simon war operativer Leiter Gastronomie und wollte wohl zu viel selbst machen. Nun ist ihm die ganze Angelegenheit über den Kopf gewachsen.

Wie überraschend kam das Ende für Sie?

Erste Anzeichen, dass etwas nicht stimmt, gab es vor sechs Wochen. Da haben wir eine Umstrukturierung vorgenommen und das Controlling verstärkt. (Simon Adam wurde vom Geschäftsleiter und Gesellschafter zum einfachen Gesellschafter; Anm. d. Red.)

Welche Vorwürfe machen Sie sich selbst?

Wir von der Geschäftsleitung müssen uns nichts vorwerfen. Die richtigen Fragen wurden gestellt, das Hilfeangebot war da.

Sie waren privat befreundet.

Ja, die Enttäuschung ist extrem gross.

Simon Adam tauchte für drei Tage ab. Wie reagierten Sie?

Wir mussten rasch handeln. Wir mussten professionell reagieren, nicht emotional. Wir waren zur Trennung gezwungen.

Simon Adam gilt als extrovertiert, er inszenierte sich gerne selbst. Wer hoch steigt, fällt tief?

Das kann man so sehen. Ich will allerdings nicht auf ihm herumtrampeln.

Ihrem Unternehmen gehören sieben Gastronomiebetriebe an, Sie beschäftigen 150 Mitarbeiter. Wie steht es um deren Zukunft?

Wir haben mit allen sehr offen kommuniziert. Alle Betriebe werden weitergeführt. Alle Mitarbeiter können ihre Stelle behalten. Auch die Nachfolge von Simon Adam ist bereits geregelt. Derzeit stehe ich als Ansprechsperson für unsere Mitarbeiter da. Ab dem 1. Juli übernimmt ein neuer Leiter Gastronomie diese Position.

(Interview Benny Epstein)