Ein halbes Jahr ist vergangen, seit sbkpv-Mitglied Maurus Signer zum «Brot-Chef» gekürt wurde. Wir fragen nach, wie es dem Bäcker seither ergangen ist.
Hotellerie Gastronomie Zeitung: Maurus Signer, was hat sich seit Ihrem Sieg verändert?
Maurus Signer: (lächelt) Ich bin immer noch der, der ich war, höchstens vielleicht ein bisschen stolzer als vor dem Sieg. Denn auch heute zehre von diesem einzigartigen Erlebnis. Und mit jedem positiven Feedback und jeder Beglückwünschung wird deutlich, was ich erreicht habe. Der Sieg hat mich in meinem Berufsstolz bestärkt und das Backen macht nun sogar noch mehr Spass.
Hat Ihr Arbeitgeber, die Bäckerei-Konditorei-Confiserie Haueter in Adelboden, den Titel auch für Eigenwerbung genutzt?
Klar. Mein Chef Marc Haueter hat mich schliesslich nicht umsonst zur Teilnahme motiviert (lacht).Wir hatten beispielsweise kurz nach dem Wettbewerb am Adelbodner Märit einen Holzofen eingerichtet, in dem ich den ganzen Tag für die Kunden Brot gebacken habe. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass das Interesse an meiner Arbeit so gross ist und der Märit-Auftritt für so viel Begeisterung sorgt.
Ihr Publikum hat Ihnen die Leidenschaft für Ihr Handwerk wohl einfach angemerkt.
Das kann gut sein, schliesslich lebe ich für meinen Beruf und könnte mir nicht ausmalen, etwas anderes zu machen. Ich bin Bäcker und werde es bleiben!
Das überrascht nicht wirklich, wurde Ihnen der Beruf ja quasi in die Wiege gelegt.
Ich bin sozusagen in der familieneigenen Bäckerei-Café Gschwend gross geworden. Schon von klein auf habe ich mich zwischen Mehlsäcken und Knetmaschinen wohlgefühlt und konnte vom Duft frischgebackenen Brots nicht genug kriegen.
Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?
Momentan ist es mir wichtig, viele Erfahrungen zu sammeln und jeden Tag dazuzulernen. Diese bedeutenden Jahre werden mir den Weg ebnen, um eines Tages den elterlichen Betrieb zu übernehmen.
Was wünschen Sie sich für Ihre Berufsgattung?
Es wäre super, wenn sich noch mehr junge Menschen für handwerkliche Berufe entscheiden würden und der Nachwuchs die Zukunft dieses traditionellen Handwerks sichert. Ausserdem wünsche ich mir, dass die Kunden vermehrt die qualitativ hochwertigen Produkte beim Bäcker einkaufen.
(Interview Andrea Decker)
Der «Brot-Chef» gehört zu den wichtigsten Fachwettbewerben der Branche. Bis zum 3. Mai können sich Lernende und Ausgebildete aus der Branche für den Brot-Chef-Final 2019 bewerben. Mit Produkten wie dem Greenpower «UrDinkelgras-Pulver» oder «UrDinkel-Pops» müssen die Kandidaten vier Aufgaben kreieren. Der Final findet vom 19. bis 21. September im Pilatusmarkt Kriens statt.