Als bester Berufsbildner des Jahres gekürt zu werden, ist ein grosses Zeichen der Wertschätzung. Besonders, weil man für den ehrenvollen Titel von den eigenen Lernenden nominiert werden muss.
Nachdem wegen der Corona-Pandemie im Jahr 2020 keine Zukunftsträger gekürt wurden, waren Vorfreude, Spannung und Emotionen nun besonders gross. Bei den Nominierten und ihren Lernenden auf der Bühne ebenso wie beim Publikum im Saal. Es wurde mitgefiebert, gejubelt, und es wurden auch ein paar Freudentränchen weggeblinzelt.
Wie bereits vor Corona führte die TV- und Radiomoderatorin Mona Vetsch durch die Preisverleihung. Diese fand traditionsgemäss im Zürcher «Kaufleuten» statt. Dank ihrer charmanten und unkomplizierten Art gelang es Mona Vetsch, den Nominierten und Lernenden die Scheu vor dem Auftritt auf der grossen Bühne zu nehmen. Zudem schaffte sie es, den Abend gleichzeitig würde- und humorvoll zu gestalten. Unter anderem mit Sprüchen wie: «Dieser Preis hat einen ganz besonderen Wert. Es ist einer, den Roger Federer noch nicht gewonnen hat.»
Für die Moderatorin war jeder der zwölf Nominierten ein Gewinner. «Am liebsten würde ich den Preis euch allen geben. Ihr habt ihn alle verdient.» Doch wie es bei Preisverleihungen nun einmal üblich ist, musste sich die Jury für einen Gewinner pro Kategorie entscheiden (siehe unten).
In früheren Jahren war es üblich, dass die «Zukunftsträger» des Vorjahres für die aktuellen Preisträger den Festschmaus ausrichteten. Dies jeweils in einer Kombination aus Flying Dinner und Selbstbedienungsbuffet, was ein lockeres Networking ermöglichte.
Auch dieses Jahr waren frühere Zukunftsträger, nämlich die des Jahres 2019, fürs Catering zuständig. Im Rahmen des Corona-Schutzkonzepts wurden die Gewinner, die Nominierten und ihre Gäste allerdings erstmals an Tischen sitzend bedient. Was der guten Stimmung aber keinen Abbruch tat. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass die Teilnehmerzahl begrenzt war und nur getestete, geimpfte oder genesene Personen (3G) an der Preisverleihung teilnehmen durften.
Es war einfach schön, wieder mal gemeinsam zu feiern. Mona Vetsch brachte es auf den Punkt und sprach damit wohl vielen Anwesenden aus der Seele: «Das Zusammensein hat eine ganz neue Qualität bekommen.»
(Riccarda Frei)
Seit 2011 wird der Ehrentitel «Zukunftsträger» verliehen. Dies in den vier Berufskategorien «Bäcker(in)/Konditor(in)/Confiseur(in), Fleischfachmann/-frau, Koch/Köchin und Restaurantfachmann/-frau. Die Initianten des Preises, Swiss Gastro Solutions, die Dachmarke aller Marken der Migros-Industrie, und Gastrosuisse haben den «Zukunftsträger» lanciert, um die handwerkliche Berufsbildung zu fördern. Ausbildner, die mit grossem Einsatz ihre Lernenden ausbilden und so zu deren beruflichen sowie persönlichen Entwicklung beitragen, sollen mit dem Preis eine Anerkennung für ihre Leistung erfahren. Gleichzeitig ist der «Zukunftsträger» für die Lernenden eine Möglichkeit, sich bei ihren Ausbildnern zu bedanken. Dies, indem sie ihre Lehrmeister für den ehrenvollen Preis vorschlagen und eine kostenlose Anmeldung ausfüllen. Eine Fachjury sichtet die Anmeldungen, bewertet die Kandidaten und wählt pro Kategorie drei Ausbildner aus. Die Nominierten werden in ihren Betrieben von der Jury besucht, bevor diese pro Kategorie einen «Zukunftsträger» ernennt.
Infos über die Organisatoren unter: www.gastrosuisse.ch
Ernst Hotz AG
Dübendorf/ZH
Andreas Stricker ist Konditor und Geschäftsführer der Ernst Hotz AG in Dübendorf/ZH. Er bildet mit Leidenschaft Lernende aus, die Freude am Beruf zeigen und stolz auf das erlernte Handwerk sind. Für den Preis «Zukunftsträger 2021 – Berufsbildner des Jahres» wurde Andreas Stricker von seiner Lernenden Sara Peter angemeldet. Sie schätzt an ihrem Ausbildner unter anderem seine positive, motivierende Ausstrahlung und dass Lernende Ideen für Produktneuheiten einbringen können, die dann auch umgesetzt werden.
Dorfmetzg N. Jud GmbH
Benken/SG
Niklaus Jud ist Besitzer und Geschäftsführer der Dorfmetzg N. Jud in Benken/SG. Angemeldet für den «Zukunftsträger» wurde er von seinem Lernenden Tobias Betschart. Dieser lobt seinen Berufsbildner für den grossen Einsatz, den dieser für seine Lernenden leistet, aber auch dafür, dass er selbst dann Humor beweist, wenn einmal etwas nicht klappt. Jud selbst sagt: «Wenn ehemalige Lernende als Festangestellte in den Betrieb zurückkommen, ist das ein Zeichen, dass ich bei der Ausbildungsarbeit vieles richtig gemacht habe.»
Gasthof Löwen
Bubikon/ZH
Domenico Miggiano ist Inhaber des Gasthofs Löwen in Bubikon/ZH, wo er selber seit 20 Jahren am Herd steht. Weil er ihm neben praktischen Fähigkeiten auch fundiertes theoretisches Wissen vermittelte, hat ihn sein Lernender Manuel Eschle als «Berufsbildner des Jahres» vorgeschlagen. Für Domenico Miggiano ist die Ausbildung und das Fördern des Berufsnachwuchses eine Herzensangelegenheit, aber auch eine Ehrensache. Er ist überzeugt: «Menschen, die ihr Handwerk verstehen, sind verpflichtet auszubilden.»
Salzano Hotel-Spa-Restaurant
Unterseen/BE
Sonja Salzano ist Hotelière und Inhaberin des Salzano Hotel-Spa-Restaurant in Unterseen/BE. Sie verfügt über 40 Jahre Berufserfahrung, ist langjährige Expertin bei Qualifikationsverfahren und organisiert in ihrem Betrieb regelmässig Weiterbildungen für Lernenden, um ihnen ein umfassendes Wissen zu vermitteln. Für den «Zukunftsträger» wurde die Hotelière von Lea Zingrich angemeldet, weil sie das Gastgebertum täglich mit viel Herzblut vorlebt. Die Lernende sagt über ihre Ausbildnerin: «Sonja Salzano ist streng, aber fair.»