Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren. Das besagt ein altes Sprichwort. Trotzdem steht der erste Monat des neuen Jahres im Zeichen der Enthaltsamkeit. Und zwar weltweit.
Wer den ersten Monat im Jahr dazu nutzt, die guten Vorsätze umzusetzen, kann schöne Resultate erzielen. Gemäss der Website dryjanuary.ch fühlen sich beispielsweise nach einem Monat Alkoholabstinenz 69 Prozent der Befragten gesünder. 58 Prozent verlieren Gewicht. 67 Prozent haben mehr Energie, 54 Prozent eine schönere Haut.
Was der Gastronomie, vorab den Bars und Clubs, sowie dem Getränkehandel weniger gefällt, nimmt immer mehr an Fahrt auf: Dry January, auf Deutsch: trockener Januar. Dieser Trend entstand 2010 in Grossbritannien und weitete sich vor allem über Social-Media-Kanäle immer mehr in Europa aus. 2021 kam Dry January erstmals in die Schweiz. Hier wurde er durch die Kampagne einer breiten Koalition von Non-Profit-Organisationen gefördert. Mit dabei waren das Staatslabor, die Plattform für öffentliche Innovation, die Groupement Romand d’Etudes des Addictions und das Blaue Kreuz. Vor allem das Blaue Kreuz hat einen jahrelangen Vorsprung auf den Trend der coolen Drinks ohne Alkohol. Bereits seit 25 Jahren bietet dessen mobile Blue Cocktail Bar mit jugendlichen Bartendern den Gästen genussvolle Alternativen zu alkoholhaltigen Drinks. Jetzt ist auch ein Buch erschienen mit dem Titel «Ciao Blau». Darin sind Rezepte für Mocktails und warme Partygetränke aufgeführt.
Einer, der sich ebenfalls sehr gut auf diesem Gebiet auskennt, ist Ivan Urech, Betreiber der Atelier Classic Bar in Thun/BE. Mit seinem Drink Mata d’or hat er an den letzten Swiss Championships der Swiss Barkeeper Union zum zweiten Mal den Mocktail-Titel geholt. «Zu diesem Rezept hat mich eine geklärte weisse Tomatensuppe inspiriert », erinnert sich Ivan Urech. Der Name «Mata d’Or» stammt aus der Wortkombination Tomate und Pomodoro. Zu Deutsch: goldene Tomate. In seiner Bar spürt Urech den Trend zu alkoholfreien Getränken und Mocktails. «Diese machen mittlerweile 20 Prozent der Bestellungen aus.»
(Ruth Marending)