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Kulinarische Weihnachten

Auf der ganzen Welt feiern die Christen Weihnachten mit einem Fest, bei dem die Kulinarik grosse Bedeutung hat. Dabei fallen vor allem die nordischen Länder mit besonders üppigen Festessen auf.

Einen ausgefallenen Brauch feiert die Stadt Gävle in Schweden. Dort wird seit 1966 im Advent ein 13 Meter hoher Julbock errichtet. Dieser Brauch hat ein Ritual ausgelöst: Die Ziege wird Jahr für Jahr heimlich von Unbekannten abgefackelt. Bereits 26 Mal mit Erfolg. (Daniel Bernstal)

Eines steht fest. Die nordischen Länder wissen zu feiern. Gerade wenn es um Weihnachten geht, ist das Schlemmen unvergleichlich. In all diesen Ländern beginnen die Feierlichkeiten lange vor dem eigentlichen Fest. Gemeinsam mit Freunden und Kollegen stimmen sich beispielsweise die Finnen bereits im November mit der Pikkujoulu, der kleinen Weihnacht, auf die bevorstehende Festzeit ein. Auch in Schweden ging es vor ein paar Tagen mit den Feierlichkeiten los und zwar am Luciafest vom 13. Dezember. In Gedenken an die Heilige Lucia ziehen an diesem Tag Gruppen von Kindern in weissen Gewändern von Haus zu Haus und singen Lucialieder.

Unter den Schüsseln und Töpfen biegen sich die Tische

An Heiligabend hat in Schweden das Julbord, der Weihnachtstisch, Tradition. Hier werden traditionelle Speisen wie Schweinefusssülze, Schinken, Mandelreis und Fisch in Cremesauce aufgetischt. Bis zu 38 Gerichte können zusammenkommen. Nicht fehlen darf die Julkorv, eine Bratwurst. Selbst die Königsfamilie soll die Zubereitung eigenhändig vornehmen und nicht den Bediensteten überlassen. Nach dem Festmahl wird wie fast überall im Norden um den Baum getanzt.

Auch die Norweger kennen das Julebord, das weihnachtliche Buffet, das dort vor allem während der Adventszeit beliebt ist. Es kann bis zu 60 Speisen beinhalten. An Heiligabend wird traditionell ein Smalahove, ein Schafskopf, aufgetischt. Er wird geteilt, mehrere Tage in Wasser eingelegt, gesalzen, geräuchert, zum Schluss gegart und mit Augen, Ohren, Zunge, aber ohne Hirn verspeist. Als Beilage gibt es Kartoffelstock und Wurzelgemüse. Früher trank man dazu vergorene Milch oder Bier, heute Aquavit, ein Kümmelschnaps. Weitere typische Weihnachtsgerichte sind Schweinerippchen, gepökelte Lammrippe sowie Dorsch- und Kabeljaugerichte. Als Dessert wird eine Art Christstollen mit Rosinen, Nüssen und Kardamom serviert.

An Weihnachten erreicht die dänische Hyggeligkeit – was soviel wie Gemütlichkeit, Geselligkeit heisst – ihren Höhepunkt. Schon in der Vorweihnachtszeit wird ausgiebig geschlemmt, zum Beispiel bei der Julefrokost, was zu Deutsch Weihnachtsmittagessen heisst und ein grosses Buffet mit warmen und kalten Speisen bedeutet. An Heiligabend besteht das Festessen traditionell aus Gans, Ente oder Truthahn, gefüllt mit in Cognac getränkten Pflaumen, Äpfeln, Lorbeer und Thymian – oder Schweinebraten. Den Krustenbraten gibt es oft als zweites Hauptgericht. Dazu werden Weisskohl oder Rotkraut, kandierte Kartoffeln und eine braune Sauce gereicht. Zum Dessert gibt es Mandelreis, eine dänische Delikatesse. Dieser Milchreis wird mit viel Rahm und Vanille zubereitet. Darin wird eine Mandel versenkt. Wer diese findet, erhält ein Geschenk.  

(Ruth Marending)

 

Mehr Informationen unter:
www.visitgavle.se