Die Luzerner Zagg-Messe 2018 ist Geschichte. Wie zufrieden ist Chefin Suzanne Galliker? Und was sagt sie zur Zukunft von Fachmessen im digitalen Zeitalter?
Hotellerie Gastronomie Zeitung: Suzanne Galliker, Sie leiteten zum fünften Mal eine Zagg-Messe. In einer Skala von eins «sehr schlecht» bis sechs «sehr gut», wo würden Sie die Zagg 2018 einordnen?
Suzanne Galliker: Ich sage fünf, also gut. Sowohl Aussteller als auch Besucher waren gut drauf. Natürlich kann ich nicht für alle sprechen, aber ich hatte zum Beispiel im Laufe der Messe mit sehr vielen Ausstellern Kontakt und die zeigten sich zufrieden.
Trotz leicht rückgängiger Besucherzahlen gegenüber 2016?
Ja, genaue Zahlen liegen uns noch nicht vor, aber wir sind ganz leicht unter den Besucherzahlen von vor zwei Jahren. Dennoch lobten die Aussteller die «Qualität» der Fachbesucher, vor allem auch am Sonntag. Früher verzeichneten wir am Sonntag mehr Privatbesucher. Diesmal war das nicht so.
Gab es diesmal auch weniger Aussteller?
Im Gegenteil, wir verzeichneten mehr Aussteller. Allerdings auf etwas kleinerer Fläche als noch vor zwei Jahren.
Wie sind Sie mit den zwei Rahmenveranstaltungen «Kocharena» und «Battle of Zagg» zufrieden?
Die beiden Events waren absolut top. Natürlich war nicht jeder Slot der Kocharena gleich stark besucht, aber über die vier Tage gesehen, sind wir sehr zufrieden. Meistens ist ja am letzten Messetag der letzte Vortrag schwach besucht, diesmal war der Event zum Thema «Nachhaltiges Arbeiten mit Fisch» mit Arne van Grondel und Robert Speth proppenvoll.
Und der «Battle of Zagg»?
Der war täglich ausverkauft. Am Sonntag waren wir sogar überbucht. Gegenüber 2016 haben wir insgesamt zehn Gästeplätze mehr angeboten. Das hat sich wirklich ausbezahlt.
Hand aufs Herz, haben Fachmessen wie die Zagg im Zeitalter zunehmender Digitalisierung langfristig eine Chance?
Absolut! Je mehr die Digitalisierung fortschreitet, desto mehr werden auch der persönliche Kontakt und das Gespräch gesucht. Sie können heute einen Steamer problemlos online kaufen, aber wer macht das? Ich will nicht sagen, dass man Steamer unbedingt an einer Messe erwirbt, aber man lässt sie sich vorführen. Der Stellenwert einer Messe bleibt hoch. Aber klar, heute ist sie für Firmen nicht das einzige Marketinginstrument.
(Interview Jörg Ruppelt)
Suzanne Galliker (55) ist gelernte Restaurationsfachfrau und bildete sich in den Bereichen Rechnungswesen und Marketing weiter. Seit sechzehn Jahren ist sie bei der Zagg-Messe dabei, seit zehn Jahren leitet sie diese im Auftrag der auf Messen spezialisierten Wigra-Gruppe.