Importe von Backwaren nehmen zu. Damit Konsumentinnen und Konsumenten fortan bewusster zwischen in- und ausländischem Brot wählen können, soll die Herkunft klar ersichtlich sein.
Die Zahl der Bäckereien hat in der Schweiz über die Jahre kontinuierlich abgenommen. Waren es 2009 noch über 2000 Bäckereien, sind es heute nur noch deren 1436. Im gleichen Zeitraum hat sich die Zahl der Importe bei den Brot- und Backwaren knapp verdreifacht. Bewusst ist das den Konsumentinnen und Konsumenten aber kaum.
Bei einer Umfrage, die das Link-Institut im Auftrag des Vereins Schweizer Brot im Herbst 2019 durchgeführte, gaben die 1037 Befragten an, zu 90 Prozent Schweizer Brot zu konsumieren. Drei Viertel der Befragten gaben zudem an, Schweizer Brot gegenüber Brot ausländischer Herkunft zu bevorzugen. Dabei konnten sie bisher zum Beispiel an der Tankstelle kaum mit Sicherheit wissen, ob ein Sandwich mit Brot aus der Schweiz hergestellt wurde oder nicht.
Das Parlament hat nun Anfang März entschieden, die Transparenz mittels Deklarationspflicht zu steigern. Die Herkunft von Brot und Backwaren, die in direkter oder verarbeiteter Form verkauft werden, soll künftig schriftlich deklariert werden. Von der Deklarationspflicht ausgenommen sind Pizza und Paniermehl.
Die Swiss Catering Association, der Verband Tankstellenshops Schweiz, Gastrosuisse sowie Hotelleriesuisse und Parahotellerie Schweiz gingen im Vorfeld in die Opposition. Hotelleriesuisse schrieb in der Vorschau zur Frühjahrssession 2021: «Unter die deklarationspflichtigen Brot- und Backwaren fallen (...) auch Kekse, Cracker und Salzstangen. Die geforderte Deklarationspflicht ist somit unnötig, aufwendig und nicht praxistauglich.» Wie und ob auf diese Kategorien Rücksicht genommen wird, das entscheidet nun der Bund.
(Désirée Klarer)