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Ressourcen schonen und Ideen fördern

Die Fred Tschanz Gastronomie in Zürich setzt sich in ihren Betrieben für Nachhaltigkeit ein. Und darüber hinaus.

Die Tafel ist Bestandteil des Nachhaltigkeitskonzepts von «Fred Tschanz». (ZVG)

Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Dabei handelt es sich in der Regel weder um soziale noch um ökonomische Nachhaltigkeit. Sondern es geht um jene, die den Menschen dazu anhält, so zu wirtschaften, dass die Generationen nach uns immer noch eine lebenswerte Welt vorfinden: die ökologische Nachhaltigkeit.  

Dies ist ein grosses Anliegen von Stéphanie Portmann, der Geschäftsführerin der Fred Tschanz Gastronomie, zu der zwei Hotels, ein Guest House, ein Restaurant und eine Café-Bar gehören. Allesamt in der Stadt Zürich.

Einmal im Monat finden für die Mitarbeiter Wettbewerbe statt

Vier Jahre nachdem Stéphanie Portmann 2013 das Erbe ihres Grossvaters Fred Tschanz angetreten hatte, gründete sie einen internen Fonds für Nachhaltigkeit. Damit fördert das Unternehmen nachhaltige Entwicklungen: von Investitionen und Umbauten bis hin zur Schulung der Mitarbeitenden. Dazu gehören auch Programme zur Vermeidung von Food Waste. Um die Mitarbeitenden zu sensibilisieren, finden zudem einmal monatlich Wettbewerbe statt. 

Mitmachen darf jeder. Die Themen variieren. Was machen wir mit alten Kleidern? Wozu kann man Kaffeesatz gebrauchen? Welche alten Dinge lassen sich zu etwas Neuem umwandeln? «Die Mitarbeitenden sollen spüren und erleben, wie unser Unternehmen tickt», sagt Andrena Majer, Leitung Marketing und Engagement der Fred Tschanz Gastronomie. Zu gewinnen gibt es bei diesen Wettbewerben zum Beispiel Entsorgungsabonnemente oder Gutscheine für den Zero-Waste-Laden.  Die Preise haben immer auch etwas mit Nachhaltigkeit zu tun.   

«Wir prüfen bei jeder Idee, ob sie umsetzbar ist.»
 

«Es ist toll, was sich die Mitarbeitenden bei den Challenges alles einfallen lassen», sagt Andrena Majer. Eine Geschichte, die schon im Vorfeld des Kaffeesatz-Wettbewerbs begonnen hat, haben zwei Brüder aus dem Service-Team nun als Start-up umgesetzt. «Die beiden züchten aus Kaffeesatz Edelpilze, welche in der Gastronomie wieder zu leckeren Speisen verarbeitet werden», so Majer. 

Auf der Tafel ist der Stand aller laufenden Projekte ersichtlich

Die Wettbewerbe sind jedoch nur ein kleiner Teil des Engagements bei der Fred Tschanz Gastronomie. Die Lernenden nehmen an der Energie- und Klimawerkstatt von My Climate teil. Die Lieferanten stammen alle aus der Region, und selbst der Lachs kommt aus der Schweiz. An die Mitarbeitenden wurden zudem Glasflaschen verteilt, um den Plastikmüll zu reduzieren. Damit man bei all den Projekten den Überblick nicht verliert, hängt in jedem Betrieb eine Tafel, auf der alle Projekte und Ideen ersichtlich sind. Diese stammen sowohl von der Geschäftsleitung als auch von den Mitarbeitenden. «Wer eine Idee hat, schreibt sie auf ein Post-it und klebt es auf die Tafel. Dann prüfen wir, was umsetzbar ist und was nicht», erläutert Andrena Majer. Mittels verschiedener Farben ist ersichtlich, ob die Projekte erst gerade eingereicht wurden, sich in der Umsetzung befinden oder bereits abgeschlossen wurden.  

«Die Preise haben immer auch etwas mit Nachhaltigkeit zu tun.»
 

«Aktuell prüfen wir zum Beispiel gerade, welche Möglichkeiten es punkto Zusammenarbeit mit dem Food-Save-Projekt Too good to go
gibt.» 

Der kulturelle Hintergrund und die Sprache spielen eine Rolle

Bei «Fred Tschanz» kommt man fast nicht darum herum, sich mit Nachhaltigkeit zu befassen.  Selbst auf der betriebsinternen App drehen sich viele Posts rund um dieses Thema. Wie stark sich Mitarbeitende letztlich engagieren, hat viel damit zu tun, wie präsent das Thema Recycling in den Heimatländern war. Und damit, wie intensiv sie sich bereits im Privatleben mit dieser Thematik befassen. «Das Interesse ist natürlich nicht bei allen gleich gross. Bei manchen ist auch die Sprache ein Problem», so Andrena Majer.

Es gebe Themen, die schon auf Deutsch nicht leicht verständlich seien. «Solarstrom beispielsweise ist ein sehr komplexes Thema. Wir versuchen daher, bei unseren Posts wo immer möglich mit Bildern zu arbeiten. Auf der App sind wir zudem gerade dabei, einzelne Kommentare in andere Sprachen zu übersetzen.» Und um das Problem bei der Wurzel zu packen, bietet die Fred Tschanz Gastronomie neu auch Deutschkurse für ihre Mitarbeitenden an. Gratis, versteht sich.

(Désirée Klarer)


Fakten und Zahlen

Mitarbeitende 
 Gut 100 Mitarbeitende aus 28 verschiedenen Nationen.

Nachhaltigkeit
1 Prozent des Umsatzes geht an das Fred-Tschanz-Engagement.

Engagement
Seit 1997 unterstützt Fred Tschanz Gastgewerbe mit der Fred-Tschanz-Stiftung geistig und/oder körperlich beeinträchtigte sowie bedürftige Kinder und Jugendliche.