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Richtig essen ist die beste Medizin

Bei chronischen Krankheiten müssen es nicht immer Medikamente sein. Manchmal reicht schon eine gezielte Ernährungsumstellung.

Wie wir uns ernähren, hat einen starken Einfluss auf unser Wohlbefinden. (ZVG)

Wer Rückenschmerzen hat, der  nimmt eine Schmerztablette. Das hilft. Meistens  zumindest. Wenn es nicht mehr hilft und die Schmerzen nicht schwächer, sondern immer stärker werden, bleibt nur der Gang zum Arzt. Dieser klärt ab, woher die Schmerzen kommen und verschreibt in den meisten Fällen stärkere Schmerzmittel. Wenn die nicht mehr helfen, muss man damit leben. Oder sich umsehen, welche Möglichkeiten es sonst noch geben könnte. Das tat auch die Kulturschaffende Petra Müller, die im Jahr 2013 die Diagnose rheumatoide Arthritis erhielt. 

Jeder Mensch reagiert anders auf  die einzelnen Lebensmittel

Schulmedizinische Medikamente wirkten jedoch nicht richtig. Als sie keinen Tag mehr ohne Schmerzmittel sein konnte, war der Leidensdruck so gross, dass sie sich schlau machte. Sie fand heraus, dass sie die Schmerzen mittels einer entzündungshemmenden Ernährung lindern konnte. Nach einer Ausschlussdiät meidet sie nun ihre persönlichen Entzündungstrigger. Dazu gehören unter anderem raffinierter Zucker, Weizen, Hartweizen-Pasta, Bulgur, Fleisch, Milchprodukte, Eier, Tomaten, Kartoffeln, Auberginen, Peperoncini, Polenta, Distelöl und Margarine sowie Alkohol und künstliche Süssstoffe. 

«Es ist schon komisch. Wenn es Hunden oder Katzen schlecht geht, heisst es schnell einmal, man solle deren Ernährung umstellen. Warum dieses Bewusstsein kaum vorhanden ist, wenn es um Menschen geht, ist mir ein Rätsel», sagt sie. Dank ihrer Ernährungsumstellung lebt Petra Müller mittlerweile beschwerdefrei. Es sei wichtig, dass Betroffene auf sich und ihren Körper hörten. «Es ist gut möglich, dass ich etwas vertrage, was jemand anders nicht verträgt und umgekehrt», erläutert sie. 

«Freakfood» bietet Betroffenen Hilfe zur Selbsthilfe

Leider erhalte das Thema Ernährung in schulmedizinischen und therapeutischen Kreisen wenig Beachtung. «Patientinnen und Patienten bekommen selten konkrete Ernährungsempfehlungen, um ihre Beschwerden zu lindern. Damit wird ein wertvoller Teil des Genesungspotenzials nicht ausgeschöpft», erläutert Petra Müller. Um der Gesellschaft stärker ins Bewusstsein zu rufen, welch grossen Einfluss die Ernährung auf das Wohlbefinden hat, startete sie 2015 ihren Rezepte-Blog «Freakfood». Im Jahr 2016 folgte die Non-Profit-Organisation «Food-Movement», welche sie mit Dr. med. Django Russo und der Drogistin Beatrice Savoldi gründete. Die Organisation möchte das Thema mittels Vorträgen und der Wissensvermittlung auf der gleichnamigen Website vorantreiben. Auf dieser finden sich nebst Erfahrungsberichten und Rezepten auch Inspirationen für den Alltag. Die Seite soll Betroffenen Mut machen.

(Désirée Klarer)


«Freakfood»

Auf der Website freakfood.ch findet sich eine Liste mit «guten Lebensmitteln", zusammengestellt von Petra Müller. Es geht dabei um die Bausteine der Ernährung im medizinischen Kontext. Darüber hinaus finden sich auf der Website Rezepte für eine entzündungshemmende Ernährung. Diese stammen fast ausschliesslich von Petra Müller, die unter anderem als Rheuma-Coach tätig ist.