Erstmals dominiert die Sorge um Umweltrisiken die wirtschaftlichen Fragen der Teilnehmenden des World Economic Forums. Davos rüstet sich für dessen 50. Ausgabe.
Davos hat knapp 10 000 Einwohner. Sind alle Betten in Hotels und Ferienwohnungen besetzt, kommen 40 000 Gäste dazu. Kein Grund zur Aufregung also, wenn vom 21. bis 24. Januar 12 000 Wirtschaftskapitäne und Politiker am World Economic Forum (WEF) mit rund 7000 Begleitpersonen in Davos tagen. «Eigentlich sind die fünf WEF-Tage fast wie eine normale Woche», sagt Mario Gubi, General Manager im Hotel Intercontinental. «Das klingt vielleicht etwas speziell: Unsere Vorbereitungen waren gut und darum werden wir keinen Stress haben. Wir sind Gastgeber. Es ist uns wichtig, auch während des WEF ein normales Hotel zu sein und Raum und Ruhe für inspirierende Gespräche zu schaffen.»
Dennoch läuft in Davos nicht alles wie gewohnt. In den vergangenen Tagen wurde die beschauliche Alpenstadt zu einer Hochsicherheitszone ausgebaut. Das bekam ein Verkaufsberater von Transgourmet/Prodega zu spüren. In einer von ihm nach Davos transportierten Holzkiste vermuteten die Sicherheitsleute eine Bombe. Ein in Vollmontur aufgebotener Sprengstoffexperte öffnete die Kiste und konnte Entwarnung geben, als er sah, dass sich darin eine 15-Liter-Flasche Champagner befand.
Zurück zum «Intercontinental». Dort werden die Mitarbeitenden punkto Sicherheit von einer Task Force anderer Intercontinental Hotels aus verschiedenen Ländern unterstützt. In Davos und Umgebung sorgen Polizei und Armee dafür, dass es friedlich zu- und hergeht, wenn sich die Klimaaktivistin Greta Thunberg und der Klimaleugner Donald Trump einfinden.
Gespannt sein darf man auf die Folgen für das Klima. Denn gemäss dem «Global Risk Report» sorgen sich die 750 befragten Entscheidungsträger um die Auswirkungen von Wetterextremen, das Scheitern von Klimamassnahmen, Naturkatastrophen, Verlust von Biodiversität und um vom Menschen verursachte Umweltkatastrophen. Davos als Gastgeber des WEF geht mit gutem Beispiel voraus. Im Rahmen der Klimaschutzinitiative «Cause We Care» der Stiftung Myclimate können Gäste spenden, die Destination Davos Klosters verdoppelt den Einsatz und setzt diesen für einen wirksamen Klimaschutz ein.
(Gabriel Tinguely)