Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Die ganze Komplexität des Berufs erfahren

In den Grossküchen der Berner Inselgruppe arbeiten die Lernenden oft an einzelnen Komponenten. Mit einem Wettbewerb, der zur Ausbildung gehört, kreieren und berechnen sie ihr eigenes Menü.

  • Entspanntes Lächeln nach geleisteter Arbeit. Lernende mit ihren Diplomen von links: Stefanie Lai, Luca Schenkel, Andrea Küenzi, Corina Aeschlimann, Livia Geissbühler, Flynn Thalheim, Dario Florez Pai, Timo Mathys und Matthias Walther mit den Sponsoren Adrian Baumann von Nestlé, Stefan Wittwer von Mars Schweiz, Oliver Schluep von Transgourmet/Prodega, Philipp Burkhalter, Leiter Ausbildung & Hygiene Küchen Inselspital, Vinzenz Meier, Bereichsleiter Hotellerie Inselspital, Roland Schweizer von Fideco und Gabriel Tinguely, Hotellerie Gastronomie Verlag. Die Bilder aller Gerichte sehen Sie auf HG+. (Bilder Kapuly Dietrich)
  • Stress in der Küche? Dario Florez Pai hat alles im Griff.
  • Timo Mathis und Flynn Thalheim heben die Daumen: Alles läuft wie geplant. 
  • Corina Aeschlimann präsentiert den Juroren ihr Gericht. Andrea Küenzi ist als Nächste dran. 
  • Corina Aeschlimann versteckte in ihrem Diät-Hauptgericht Sauerkraut in einer Rindsroulade.
  • Diätgericht mit 1400 Kilokalorien, laktosefrei und adrett angerichtet von Andrea Küenzi.
  • Vinzenz Meier, Bereichsleiter Hotellerie Inselspital, und Philipp Burkhalter, Leiter Ausbildung & Hygiene Küchen Inselspital, instruieren die Jurorinnen und Juroren.
  • Vorspeise von Luca Schenkel, Lernender im zweiten Ausbildungsjahr.
  • Vorspeise von Flynn Thalheim, Lernende im zweiten Ausbildungsjahr. 
  • Juroren bewerten mit kritischem Blick, Reto Walther, Geschäftsführer skv, Bruno Jung, Inselspital, Stefan Wittwer, Mars Schweiz, und Oliver Schluep von Transgourmet/Prodega. 
  • Preisverleihung: Vinzenz Meier überreicht Livia Geissbühler ihr Diplom.

Die Kochlernenden der Berner Insel-Gruppe haben eine intensive Zeit hinter sich. Zur Arbeit in den Grossküchen, zu ÜK-Wochen und Vorbereitungen auf die Lehrabschlussprüfungen nahmen sie am internen Wettbewerb teil, der zum Ausbildungsprogramm gehört. 18 Lernende des Insel- und Tiefenauspitals in Bern sowie der Spitäler in Aarberg, Belp, Münsingen und Riggisberg reichten Arbeiten ein. Alle gehören zur Insel-Gruppe. Anonymisiert bewertet, schafften es je drei pro Kategorie in den Final. Sie traten am 6. März gegeneinander an. 

Der Wettbewerb schult den Blick für das Ganze

Bei der Menügestaltung in den Spitalküchen weist das ausgefeilte Rezeptprogramm jeder Abteilung einzelne Komponenten zu. Mit grossen Mengen beschäftigt, sind sie weniger routiniert im Kleinen und Feinen. Doch ausserhalb der Spitalküche ist genau diese Routine sowie das Verständnis für 
das Zusammenspiel der einzelnen Posten enorm wichtig. Da setzt der Kochwettbewerb für Lernende an. «Mit schriftlichen und praktischen Arbeiten erhalten die Lernenden im zweiten und dritten Ausbildungsjahr sowie die Diätkochlernenden einen Einblick in Tätigkeiten der Verkaufsplanung und der Rezeptentwicklung», sagt Philipp Burkhalter, Leiter Ausbildung und Hygiene Küchen im Inselspital. 

Kreativität im Einklang mit Diätvorgaben

Aus einem reich gefüllten Warenkorb kreierten die Lernenden Gerichte und erstellten Rezepte zum Thema «Heimat». Diese mussten alle verwendeten Zutaten, Angaben zu den Nährstoffen, eine genaue Kalkulation sowie Hinweise zu Allergenen enthalten. Auch galt es, die gute Herstellungspraxis zu berücksichtigen. Pflichtprodukte waren:

  • Schweizer Alpenlachs von Fideco
  • Rindshuftdeckel/Tafelspitz von Transgourmet/Prodega
  • Sauerkraut mit Rauchmalz und Tomate von Küng + Steiner
  • Uncle Ben’s Exquisitto sowie Langkorn- und Wildreis
  • Be Kind Dark Choc Nuts & Sea Salt (Nussriegel) von Mars Schweiz
  • Resource Thicken Up Clear von Nestlé Health Science

Diätkochlernende verwendeten anstelle des Reises Ebly und ersetzten Thicken Up durch einen Proteinzusatz. Nebst den Pflichtprodukten konnten die Lernenden aus über 40 weiteren Zutaten wählen und damit ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Für die Lernenden im zweiten Lehrjahr galt es, eine Vorspeise und ein Dessert zu kreieren. Für Kandidaten im dritten Ausbildungsjahr und Diätkochlernende kam ein Hauptgang dazu. Bei jedem Gericht waren maximal fünf Hauptgeschmacksträger, zwei bis drei Pflichtprodukte sowie verschiedene Garmethoden vorgegeben. Auf die Diätkochlernenden warteten zusätzliche Vorgaben: Gemixte Kost in Form gebracht und angereichert, galt für die Vorspeise. Beim Hauptgang sollten lactosefreie 1400 Kilokalorien für Kinder-Diabetes auf den Teller. Ein glutenfreies Gebäck war die Vorgabe für das Dessert. Nach dem Rezeptieren und Kochen durften die Finalistinnen und Finalisten ihre Kreationen der Jury persönlich vorstellen.

Viel Spannung, kurze Reden und schöne Preise

Nach dem Stress in der Küche stieg die Spannung bis zur Preisverleihung. «Wie alle externen Anlässe auf dem Insel-Gelände wäre auch der Wettbewerb fast dem Coronavirus zum Opfer gefallen», sagte Vinzenz Meier, Bereichsleiter Hotellerie im Berner Inselspital, vor der Preisverleihung. «Doch das wollten wir weder den Lernenden, die viel Zeit investiert hatten, noch den langjährigen Sponsoren, die auch als Juroren den Wettbewerb unterstützen, nicht antun. Einen Kompromiss mussten wir trotzdem eingehen: Dieses Jahr feiern wir ohne Familien, Freunde und Gäste aus der Gastronomie.»

Gelohnt hat sich der Einsatz der Lernenden auf jeden Fall. «Dass ich ein ganzes Menü alleine planen, berechnen, zubereiten und präsentieren konnte, war eine sehr spannende Aufgabe», sagte die Diätkochlernende Corina Aeschlimann. «Auch wenn ich nicht gewonnen hätte, wäre das eine super Vorbereitung auf die Abschlussprüfung gewesen.»

Zusätzlich zum Diplom erhielten alle Finalisten Gutscheine zum Einkaufen in Bern, Messer und Gutscheine für die Sknife-Akademie, Gutscheine für Kochwesten von Bragard und ein Jahresabonnement für die Hotellerie Gastronomie Zeitung sowie eine Einladung zum Gastro Trend Day. Allen, die ein Dossier eingereicht hatten, offerierte der Schweizer Kochverband skv das Kochbuch «Pure Leidenschaft» von Andreas Caminada. Reto Walther dankte den Jungen bereits in der Küche. Der skv-Geschäftsführer wünscht sich von ihnen, dass sie ihr Feuer für den Beruf bewahren und dieses weitertragen.

(Gabriel Tinguely)



Mehr Informationen unter:
www.insel.ch