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Ein Getränk, das die Seele wärmt

An den Herbstmessen und Adventsmärkten darf ein heisser Glühwein nicht fehlen. Am besten schmeckt einer aus der Region.

Glüh vereint Schweizer Wein mit edlen Gewürzen zu Glühwein. (Barbara Hess)

Apfelbäume und Reben sind im Kanton Thurgau omnipräsent. Da kommt es vor, dass in manchen Jahren mehr Wein und Apfelsaft vorhanden sind, als benötigt werden. «Das bedeutet nicht, dass ‹übrig› minderwertig ist», heisst es auf der Website von Glüh. Hinter Glüh steht eine Interessengemeinschaft von Produzenten, die auf kreative Weise überschüssigen Lebens- und Genussmitteln eine neue Bestimmung verleiht.

«Als wir vor fünf Jahren mit dem klassischen, roten Glühwein begannen, hätten wir nicht geglaubt, dass wir eine ganze Produktlinie entwickeln», sagt Projektleiterin Simone May von Agro Marketing Thurgau in Salenstein/ TG. Während der Pandemie lancierte ihr Team einen Glühwein aus nicht verkauftem Rotwein.

«Der rote ‹Glüh› war von Beginn weg ein Erfolg», sagt Simone May. Dies, weil er geschmacklich und in der einfachen Zubereitung überzeugt und die Verschwendung von Lebensmitteln reduziert.

Most, Wein und Gewürze

Der rote Glühwein entsteht aus bestem Rotwein und natürlichen Gewürzen. Mit dem Zusatz von Zucker wird sparsam umgegangen. Die Produktion erfolgt von Beginn weg mit Tanja Capuano-Bussinger und Cornelia Hänni-Bussinger von der Mosterei Bussinger in Hüttwilen/TG.

Auch Erfolg macht erfinderisch

Im zweiten Jahr des Projekts kam der Glühmost als alkoholfreie Variante auf den Markt. Ursprünglich wurde er aus kurzdatiertem Most produziert, der während der Pandemie nicht verkauft werden konnte. Heute fördert der Glühmost den Absatz von Mostobst aus dem ganzen Kanton Thurgau. Dieser ist natürlich süss und kommt ganz ohne Zuckerzusatz aus. Das dritte Produkt der Glüh-Linie ist Glühgold, sozusagen der goldene Mittelweg. Denn Glühgold besteht zu zwei Dritteln aus Weisswein und einem Drittel aus klarem Gala-Apfelsaft. Dieser trägt die natürliche Süsse bei und reduziert den Alkoholgehalt auf 8,5 Volumenprozent. Gewürzt ist Glühgold mit Ingwer, was für Frische sorgt, und Kardamom. Alle drei Varianten sind gebrauchsfertig und müssen nur schonend erwärmt werden. Sie sind in 75-cl-Flaschen und in Drei-, Fünfsowie Zehn-Liter-Bag-in-Boxes erhältlich. 

(gab)


Geschichte

In der Antike und dem Mittelalter wurden Würzweine kalt getrunken – wie der heute noch in Basel beliebte Hypocras. Das wohl älteste Glühweinrezept stammt aus dem Jahr 1834 vom Deutschen August Josef Ludwig von Wackerbarth. Er würzte mit Nelken, Zimt, Safran und Muskatnuss. 1956 verkaufte Rudolf Kunzmann in Augsburg (DE) den ersten fertigen und in Flaschen gefüllten Glühwein.

glüh.ch