Fachkräftemangel in Zürich war gestern

Wie sieht die Situation der Mitarbeitenden in der Hotellerie aus? Der Verein Zürcher Hotellerie wollte es genau wissen und hat seine Mitglieder befragt.

Das Ergebnis der Mitgliederbefragung überrascht: «Unsere Hotels spüren den Fachkräftemangel nicht mehr», sagt Michael Böhler, General Manager ad interim des Hotels Mercure Zürich City und Präsident der Zürcher Hotellerie. Das ergibt eine Umfrage bei den angeschlossenen Betrieben.

Über 160 Hotels prägen die Grossregion Zürich. Die touristische Nachfrage generiert gemäss BAK Economics fünf Milliarden Franken. Entsprechend wichtig ist die Hotellerie als Arbeitgeber. «Die Massnahmen mit den Schnell-Ausbildungskursen nach Pandemieende haben uns geholfen, den Mangel an Fachkräften zu überbrücken», blickt Böhler zurück. Doch nun könne man gemäss der Mitgliederumfrage wieder auf ausgebildete Mitarbeitende zurückgreifen. «Eine Reihe von Massnahmen haben geholfen, um die Situation zu entspannen.» Aus der Mitgliederumfrage kristallisieren sich vier Punkte heraus: Die 40-Stunden-Arbeitswoche setzt sich tendenziell fort. In einem Viertel der Hotels ist die Vier-Tage-Woche eingeführt worden. In 98 Prozent der Betriebe sind zwei freie Tage am Stück und Teilzeitpensen von zehn bis neunzig Prozent zur Norm geworden. Böhler ergänzt jedoch: «Uns ist bewusst, dass diese Entspannung zwar für unsere urbane Tourismusregion stimmen mag, das Problem, Mitarbeitende in den Bergregionen zu finden, aber weiterhin bestehen bleibt.»

Zürich und Umgebung generierte 2023 sieben Millionen Logiernächte. (Pexels)

(Ruth Marending)