An der Preisverleihung des grössten Weinwettbewerbs der Schweiz feierten zahlreiche Teams ihre Erfolge.
Joël Briguet und seine Frau Ruth Germanier führen die Cave la Romaine in Flanthey/VS, das aktuelle Weingut des Jahres. (Weinweltfoto)
Einmal im Jahr spielen das Wetter, die Arbeiten im Keller oder der Verkauf keine Rolle. Nämlich dann, wenn sich die Winzer im Rahmen der Gala des Grand Prix du Vin Suisse selber feiern.
Letzte Woche wurden im Kursaal Bern die Produzenten der jeweils sechs höchstbewerteten Weine in 15 Kategorien auf die grosse – aber doch fast zu kleine – Bühne gebeten. Denn die meisten Winzerinnen und Winzer kamen in Begleitung ihrer Teams. Nebst Diplomen gab es Trophäen für die Plätze eins bis drei. Zudem wurden fünf Spezialpreise vergeben.
Der Spezialpreis «Prix Découverte» ging an Simone Favini und Claudio Widmer von der Cantina Fawino in Mendrisio/TI. Die beiden waren überrascht und hoch erfreut zugleich. Denn der Newcomer-Preis gilt nach 14 gekelterten Jahrgängen weniger als Neuentdeckung, sondern als eine Bestätigung für ihr Schaffen.
Den Preis für den besten Biowein holte sich Mikaël Magliocco aus Saint-Pierre-de-Clages/VS mit seinem Gamay. Der «Prix Vinissimo» zeichnet den besten Weisswein und den besten roten Cru aus. Dieser ging an den Chasselas Grand Cru 2024 der Domaine de Chantemerle in Tartegnin/ VD und den Merlot Barrique 2022 der Cave François und Mathieu Constantin in Ayent/VS.
Nach Jahren, in denen sich der Gewinner des Titels «Schweizer Weingut des Jahres» abzeichnete, stand heuer alles offen. Mit gros-ser Spannung wurde deshalb die Bekanntgabe erwartet. Und: Den Titel erhält mit der Cave La Romaine in Flanthey/VS ein höchst renommierter Betrieb. Die Weine von Joël Briguet und seinem Team erzielen am Grand Prix du Vin Suisse bereits seit Jahren exzellente Ergebnisse. Dieses Jahr holten sich Joël Briguet, seine Frau Ruth, Tochter Adeline und Önologe Vincent Tenud fünf Gold- und eine Silbermedaille. Ihr Chardon-nay Réserve 2022 wurde Kategoriensieger, und der Merlot Restaurateurs 2022 erreichte den dritten Platz in seiner Kategorie.
Für die 19. Ausgabe des Wettbewerbs wurde bereits im Juli eine rekordhohe Menge von 3062 Weinen bewertet. 468 erhielten eine Goldmedaille und 442 wurden mit Silber ausgezeichnet. «Eine Goldmedaille ist ab 89 von 100 Punkten sicher. Für Silber brauchte es dieses Jahr 87 Punkte», sagte Thomas Vaterlaus, Chefredaktor des Weinmagazins «Vinum». Nur das qualitativ beste Drittel aller eingereichten Weine darf ausgezeichnet werden. «So lauten die Regeln, welche international die Glaubwürdigkeit von Weinwettbewerben stärken und deren Einhaltung regelmässig überprüft wird», ergänzt Conrad Briguet, Präsident der Vereinigung Vinea, die den Wettbewerb organisiert. Direktor Andrea Conconi rief Frauen und junge Weinliebhaber auf, sich als Juroren bei Vinea zu melden.
(Gabriel Tinguely)
Ab sofort steht die App des Grand Prix du Vin Suisse zum Herunterladen bereit. Damit können die Ergebnisse der Ausgaben 2025 mit 910 Weinen, 2024 mit 905 Gold- und Silbermedaillen sowie 2023 mit 859 Positionen des Wettbewerbs abgerufen werden.