Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

«Ich nehme viele gute Erfahrungen mit»

Nach fast neun Jahren bei der Union geht die Geschäftsführerin des Berufsverbands Service/ Restauration beruflich neue Wege.

Leila Mrak freut sich, wieder aktiv in der Branche zu arbeiten. (Filipa Peixeiro)

HGZ: Leila Mrak, im Frühling 2017 sind Sie zur Hotel & Gastro Union gestossen, damals als Assistentin der Geschäftsleitung des Berufsverbands. Erinnern Sie sich an die ersten Tage und Wochen?

Daran erinnere ich mich noch sehr gut. Ich wurde von der damaligen Geschäftsführerin Esther Staiger eingestellt und unglaublich herzlich empfangen. Besonders lebhaft ist mir das damalige Jahresthema «Kaffee» mit einem grossen Jahresanlass in Zug in Erinnerung geblieben. Es war mein erster offizieller Verbandsevent, an dem ich, noch etwas nervös, das Check-in der Mitglieder betreute. Zudem durfte ich im ersten Jahr die zehnjährige Jubiläumsausgabe der Servicemeisterschaft mitgestalten. Der Berufswettbewerb wurde dann zu einem meiner Herzensprojekte.

Im August 2022 wurden Sie Geschäftsführerin des Berufsverbands – wie war das damals für Sie?

Für mich persönlich war der Übergang herausfordernd. Der grosse Vorteil war, dass ich den Verband nach fünf Jahren als Assistentin in- und auswendig kannte – unsere Mitglieder, deren Anliegen und die laufenden Projekte. Auch der Vorstand hat mir stets den Rücken gestärkt. Mein Start als Geschäftsführerin fiel in eine Zeit des Aufbruchs: Nach der Corona-Pandemie ging es darum, den Betrieb wieder hochzufahren und das «Vereinsleben» zu reaktivieren. Es war unglaublich bereichernd, wieder physische Anlässe, Kurse, Wettbewerbe und Begegnungen zu planen.

Worauf sind Sie stolz?

Der Kontakt zu den Mitgliedern und deren Vertrauen waren für mich zentraler Bestandteil meiner Arbeit. Auch auf die Organisation und Entwicklung der Servicemeisterschaften bin ich stolz. Ich durfte vier Ausgaben mitgestalten, die jungen Fachleuten eine Plattform boten, ihre Leidenschaft und ihr Können zu zeigen. Mir war es zudem ein Anliegen, allen Landesteilen gleiche Aufmerksamkeit zu schenken. Ich denke, ich konnte aktiv Brücken ins Tessin und in die Romandie bauen und dort Aktivitäten und Vertrauensarbeit ermöglichen.

Auf welchen Moment schauen Sie besonders gern zurück?

Sehr gerne blicke ich auf die Entwicklung von Marc Gay zurück, den wir als Verband von der Servicemeisterschaft über die Swiss Skills bis zu den World Skills in Lyon begleiten durften. Das zeigt eindrücklich, wie wir mit unserer Verbandsarbeit Talente fördern und Berufswege positiv mitgestalten können.

Welche Herausforderungen sind Ihnen begegnet?

Eine der zentralen Herausforderungen waren die sinkenden Mitgliederzahlen. Dies ist ein Thema, das viele Berufsverbände beschäftigt. Trotz unserer Bemühungen konnten wir nicht alle Ziele umsetzen. Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass wir in dieser Hinsicht noch nachhaltiger hätten aufbauen können. Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass eine klare Strategie hier viel bewirken kann.


«Das Engagement der Mitglieder hat mich inspiriert.»


Bald sind Sie Geschäftsführerin bei der Breitmaul AG. Was hat Sie an der Stelle gereizt?

Bei der Union habe ich viele Mitglieder erlebt, die mit Herzblut alles für die Branche geben. Das hat mich inspiriert. Ich habe gespürt, dass ich wieder aktiv in der Gastronomie arbeiten möchte, um meinen Beitrag zu einer nachhaltigen und positiven Branche zu leisten. Die Herausforderung bei der Breitmaul AG bietet mir das. Mit der Eröffnung des neuesten Projekts, der Cafébar Sodahaus in Sarnen/OW, will ich mithelfen, einen Ort der Gastfreundschaft zu schaffen, wo Mitarbeitende wertschätzend geführt werden.

Was nehmen Sie aus der Zeit bei der HGU für Ihre weitere berufliche Zukunft mit?

Ich nehme viel Erfahrung in der Führung, im Projektmanagement und der Organisation mit. Die verschiedenen Projekte haben mir gezeigt, wie wichtig strukturiertes Arbeiten, klare Kommunikation und Vertrauen in Team und Partner sind, um gemeinsame Ziele umzusetzen. Gleichzeitig habe ich gelernt, wie entscheidend Beziehungen und Netzwerke sind. Die Fähigkeit, Menschen zu motivieren, zu begleiten und langfristige Verbindungen aufzubauen, ist für mich ein unschätzbarer Wert.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Berufsverbands Service/Restauration?

Ich wünsche mir, dass der Verband weiter an der Mitgliederentwicklung arbeitet und die nötigen Schritte mit Mut und Weitsicht geht. Ich hoffe, dass die Leidenschaft für unsere Branche nach wie vor sichtbar nach aussen getragen wird und unsere Berufsleute spürbare Unterstützung erhalten. Ich bin überzeugt, dass es für eine nachhaltige Entwicklung der Branche einen Berufsverband braucht, denn er kennt die Bedürfnisse seiner Berufsleute und kann deren Interessen am besten vertreten.

(Alice Guldimann)


Zur Person

Leila Mrak stiess 2017 zur Hotel & Gastro Union, wurde 2022 Geschäftsführerin des Berufsverbands Service/Restauration und 2024 Mitglied der Geschäftsleitung. Die ausgebildete Hôtelière-Restauratrice verlässt die Union per Ende Oktober und wechselt zur Breitmaul AG.

hotelgastrounion.ch
breitmaul.ch