«Ich verbringe jede freie minute in der Küche»

Während der Rekrutenschule wurde sie auf Wettbewerbe vorbereitet. Bei «La Cuisine ­des Jeunes» will sie nun Erfahrung für ihre Zukunft im Swiss Armed Forces Culinary Team sammeln.

Martina Burri, Sie haben die Rekrutenschule absolviert. Was hat Sie dazu bewogen?
Ich wollte immer ins Militär und habe mich als Truppenkoch beworben. Nach fünf Wochen Grundausbildung in Romont/FR wechselte ich nach Thun/BE in das Ausbildungszentrum Verpflegung.

Mit dem Einzug ins Finale haben Sie einen Teilsieg errungen. Weshalb möchten Sie bei «La Cuisine des Jeunes» gewinnen?
Mit einem Sieg beim Wettbewerb von «Schweizer Fleisch» möchte ich mein Selbstvertrauen stärken und mir selbst beweisen, dass ich auch in der warmen Küche ein gutes Fundament habe. Ausserdem will ich Erfahrung für meine zukünftige WK-Einteilung im Swiss Armed Forces Culinary Team SACT sammeln.

Was kochen Sie am liebsten? 
Am längsten habe ich in der kalten Küche gearbeitet. Die Zubereitung ­von Vorspeisen ist auf jeden Fall eine Spezialität von mir. Am liebsten stelle ich jedoch Desserts und Pralinen her. Mit «Martinas Sweets» habe ich mir einen langersehnten Traum erfüllt. Neben meiner Arbeit in der Küche der Wirtschaft zur Traube in Herrenschwanden/BE bereite ich auf Wunsch meiner Kunden Torten und Pralinen in allen Formen und Farben zu.

Bei «La Cuisine des Jeunes» kochen Sie mit Schweizer Fleisch. Welchen Stellenwert hat dieses für Sie?
Für mich spielt die Herkunft des Fleisches eine grosse Rolle. Mir ist es wichtig, dass das Tier artgerecht gehalten und respektvoll geschlachtet wurde. Für Schweizer  Fleisch gilt ein hoher Standard, was ich sehr begrüsse. Für diesen Wettbewerb «La Cuisine des Jeunes» habe ich das Geflügel direkt beim Landwirt abgeholt und bis zum Schlachthof begleitet.

Ihr Gericht heisst «Verrückt nach Hühnern». Was kann man sich darunter vorstellen?
Als Amuse-Bouche bereite ich eine in Popcorn panierte und frittierte Pouletkugel zu. Gefüllt ist diese mit Blauem Schnee, einem Käse von Jumi. Dazu serviere ich Blumenkohl-Couscous und Blumenkohlpickels. Der Hauptgang besteht aus einer gedämpften Pouletschnitte, den mit Farce ummantelten Pouletbrüstchen sowie in Barbecue-Sauce geschmortem  und gezupftem Poulet. Die frittierte Poulethaut dient als knusprige Komponente. Beilagen wie ein Kartoffel-Millefeuille und Kohlrabibödeli, gefüllt mit knackigem Erbsensalat, sowie eine Barbecue-Espuma komplettieren das Gericht. Beim Anrichten verbinde ich verschiedene Höhen, Strukturen und Texturen.

Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?
Inspiration hole ich mir aus Kochbüchern. Mittlerweile besitze ich eine umfangreiche Sammlung. Auch Instagram und Tik-Tok haben mich schon auf die eine oder andere Idee gebracht. Die Natur und mein Garten, in dem im Sommer wieder exotische Gemüse und Früchte reifen, inspirieren mich am meisten.

Martina Burri arbeitet in der Wirtschaft zur Traube in Herrenschwanden/BE. (zvg)

Haben Sie ein «kochendes» Vorbild?
Einen bestimmten Namen kann ich nicht nennen. Es sind vielmehr die Köchinnen und Köche, welche mit Leidenschaft und dem «feu sacré» kochen, die mir und hoffentlich auch vielen anderen ein Vorbild sind. Sicher haben auch meine ehemaligen Ausbildner und die Coaches aus meiner Rekrutenschule einen grossen Einfluss auf mich.

Wollten Sie immer schon Köchin werden?
Auf jeden Fall. Die Vielseitigkeit und Kreativität fasziniert mich seit klein auf. Ich verbrachte viel Zeit in der Küche. Deshalb wollte ich das Handwerk von Grund auf lernen. Kochen ist mein Leben, und ich verbringe die meiste Zeit in der Küche.

(gab)


Zur Person

Martina Burri (22) ist in Zollikofen/BE aufgewachsen. Ihre Lehre absolvierte sie in der Wirtschaft zur Traube, wo sie noch heute arbeitet. Die Freizeit verbringt sie im eigenen ­­Garten, beim Reiten oder bei der freiwilligen Feuerwehr.


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lcdj.ch