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Paukenschlag beim Grand Prix du Vin Suisse

Der Wettbewerb zeichnet beste Schweizer Weine und deren Produzenten aus. Erstmals ging der Titel «Weingut des Jahres» an zwei Betriebe.

Seit 1994 feilen Martin Hubacher und seine Frau Michaela Gabriel an ihren Crus vom Bielersee. (Hans-Peter Siffert)

Der qualitative Aufschwung im Schweizer Weinbau geht weiter. Das zeigen die hohen Bewertungen am Wettbewerb Grand Prix du Vin Suisse. Für dessen 15. Ausgabe wurden 2819 Weine eingereicht – etwas weniger als im Rekordjahr 2020. 160 Juroren bewerteten und vergaben 322 begehrte Gold- und 559 Silbermedaillen. Dazu nominierten sie in 13 Kategorien 78 Weine, unter denen die Podestplätze und die Sonderpreise ermittelt wurden.

Der mit grösster Spannung erwartete Spezialpreis «Weingut des Jahres» ging dieses Jahr an zwei Betriebe, die die exakt gleiche Punktzahl erreichten. Das sind der Johanniterkeller von Martin Hubacher und seiner Frau Michaela Gabriel in Twann/BE und die Domaine Kursner Pierre-Yves Kursner in Féchy/VD. Einst gemeinsam mit seinem Bruder Jean-Luc machte die Domaine international von sich reden. In ihrem Dorf trieben sie die Vereinigung «Féchy Vignoble Classé» voran. Pierre-Yves Kursner arbeitet eng mit dem Önologen Rodrigo Banto von der Cave de La Côte zusammen. Die Cave de La Côte wurde 2019 zum «Schweizer Weingut des Jahres» gekürt.

Mit den Beinen fest auf der heimischen Scholle stehend, haben Martin Hubacher und Michaela Gabriel die Nase im Luftzug der Trends. Sie setzen klassisch auf Chasselas und Burgundersorten, haben jedoch auch Sauvignon Blanc und St. Laurent angepflanzt. Nebst traditioneller Vinifikation experimentieren sie mit Maischengärung bei Weisswein und naturbelassenen Weinen ohne zusätzliche Schwefelung. Die Auszeichnung «Weingut des Jahres» krönt ein Vierteljahrhundert Arbeit als Winzer. Auf dem Höhepunkt denken Michaela Gabriel und Martin Hubacher nun an die Nachfolgeregelung.

Überraschungen in 13 Kategorien

Kleine Weingüter haben am Grand Prix du Vin Suisse ebenso eine Chance auf Podestplätze wie Grossbetriebe. So holte sich Germanier – Cave du Tunnel aus Conthey/VS mit dem Brut Millésime 2014 und 2015 den ersten und zweiten Rang in der Kategorie Schaumweine. Jean-François Neyroud-Fonjallaz aus Chardonne/VD holte sich mit seinem Le Chardon d’Argent den Sieg in der Kategorie Chasselas. Bei den Müller-Thurgau (Riesling-Sylvaner) sicherte sich der Wein von Spiezer Alpine Weinkultur in Spiez/BE den ersten Rang. Der Petite Arvine Les Perlines von Maison Gilliard gewann die Kategorie sortenreine Weissweine und erhielt den Sonderpreis der Jury «Vinissimo Weiss». Immer ganz vorne mit dabei sind die Artisans Vignerons Ollon in Ollon/VD. Ihr Blanc Fumé aus Chardonnay, Pinot Gris und Sauvignon Blanc gewann die Kategorie weisse Assemblagen.

In der Kategorie Rosé und Blanc de Noir hatte der Œil-de-Perdrix des Johanniterkellers in Twann/BE die Nase vorne.

Der Preis für den besten Gamay ging an die Cave Le Banneret in Chamoson/VS. Cäsar Zu Grossu Steina von C. Varonier & Söhne aus Varen/VS siegte bei den Pinot Noirs. Ebenfalls aus Varen stammte der beste Gamaret von Petra und Michel Vouilloz. Ihr Pinot Noir erreichte Rang zwei, und nominiert waren sie auch mit dem Gamay. Die Kategorie Merlot gewann der Quattromani der Tessiner Freunde Gialdi, Brivio und Delea. Philippe Constantin aus Salgesch/VS holte sich mit seinem Syrah den Kategoriensieg und den Prix Vinissimo Rot. François Kuonen aus Salgesch gewann mit der Sélection seines Namens in der Kategorie rote Assemblagen.

Und noch ein Salgescher schaffte es aufs Podest: Diego Mathier gewann in der Kategorie Süssweine mit dem Ermitage Gemma Rubin 2017 und 2019 den ersten und den dritten Platz.

(Gabriel Tinguely)


Informationen

www.grandprixduvinsuisse.ch