Rennen im Herzen der Alpen

Die Patrouille des Glaciers, zu deutsch Gletscherpatrouille, ist weltweit das grösste Rennen im Skibergsteigen. Seine Wurzeln liegen im Zweiten Weltkrieg. Ein Revival erlebte es vor 40 Jahren.

Mitten im Zweiten Weltkrieg, im Jahr  1943, wurde die Patrouille des Glaciers gegründet. Die Gebirgsbrigade 10 hatte den Auftrag, den südwestlichen Teil der Schweizer Alpen zu verteidigen. Ihre Leistungsfähigkeit musste die Truppe bei einem Patrouillenlauf beweisen, nämlich bei der Bewältigung der so genannten Haute Route. Eine Strecke, die von Zermatt bis Verbier durch hochalpines Gelände verläuft und vier Tage beansprucht.

Das Brauchtum Die Schweiz ist voller Bräuche. Während eines Jahres picken wir einige davon heraus wie jenen im Wallis.

Der Wettlauf wurde erstmals 1943 ausgetragen. Als bei der ­dritten Ausgabe, 1949, eine Militärpatrouille in einer Gletscherspalte verschwand, verbot das Eidgenössische Militärdepartement die Veranstaltung. Über 30 Jahre später wurde die Wiederaufnahme bewilligt. Und in der Nacht vom 5. zum 6. April 1984 starteten die Rennen erneut. Fortan findet der Wettlauf durch die Bergwelt jedes Jahr statt.

Heute ist die Patrouille des Glaciers längst als militärischer Wettkampf international anerkannt. Inzwischen nehmen zahlreiche zivile Elite- und Breitensportler teil. Seit 1986 ist die Teilnahme auch für Frauen möglich. Der nächste Anlass findet vom 15. bis 21. April statt und steht unter dem Motto «Gemeinsam hoch hinaus». 

Grossaufgebot in den Bergen

Dieses Motto widerspiegelt die Werte der Patrouille des Glaciers und vermittelt alle Emotionen, die dieser Wettkampf auslöst: die Länge, die Höhenmeter und die Herausforderungen im alpinen Gelände. «Die Patrouille des Glaciers ist für unsere Destination ein willkommener Anlass», freut sich David Taugwalder, Leiter PR/Kommunikation Zermatt Tourismus. «Das bekannteste Skitourenrennen der Welt belebt unseren Ort zum Abschluss der Wintersaison noch einmal merklich.»

Bereits in den Tagen vor dem ersten Start ist in Zermatt der Anlass zu spüren: «Die Armee rückt an und baut alles auf, immer mehr Skialpinisten treffen ein und die Anspannung steigt merklich», so Taugwalder. Kurz bevor der erste Start am Dienstagabend ansteht, beginnen die offiziellen Prozesse mit der Segnung der einzelnen Patrouillen in der Kirche. Den Höhepunkt bilde dann der erste Startschuss um 22 Uhr, dem rund  20 000 Zuschauer beiwohnen werden. Insgesamt werden in Zermatt und am Ausgangsort Arolla/VS rund 1600 Patrouillen zu je drei Teilnehmenden an den Start gehen. Rund 30 000 Zuschauer feuern die Teilnehmenden entlang der Strecke an. Über 1600 Armeeangehörige stehen im Einsatz, um die Strecke zu sichern. «Für deren Verpflegung und jene der Teilnehmenden betreiben wir auf dem Posten Tête Blanche auf über 3700 Meter über Meer die am höchsten gelegene Küche der Schweiz und in Arolla die höchstgelegene militärische Feldküche», weiss Marc Liew vom Commandement der Patrouille des Glaciers in Saint-Maurice/VS.

(Ruth Marending)


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zermatt.ch