Die Branche ist solidarisch mit den Opfern der Ukraine-Krise

Vertreterinnen und Vertreter unserer Branche machen sich in Krisenzeiten für jene stark, die Unterstützung am nötigsten haben. Die Hilfsbereitschaft gegenüber den Opfern der russischen Attacke auf die Ukraine ist gross. Die HGZ hat sich umgehört und Stimmen gesammelt.

  • Seit dem 24. Februar befindet sich die Ukraine unter Beschuss. Die Solidarität in der hiesigen Bevölkerung ist riesig. (Unsplash)
  • Miriam Böger
    Direktorin, Art Deco Hotel Montana, Luzern
  • René Widmer
    Inhaber Prorest Gastronomietechnik, Rafz/ZH
  • Anna und Andreas Hug
    Leitung Hug AG, Malters/LU
  • Simone Burgener
    Leiterin Unternehmenskommunikation Pistor AG, Rothenburg/LU
  • Manuel Rieder
    Inhaber, Tarzan Streetfashion, Basel
  • Raphael Herzog
    General Manager, Hotel Vitznauerhof, Vitznau/LU
  • Heinrich Toldo
    CEO B Smart,Gamprin-Bendern/FL
  • Andrew Hodgson
    Küchenchef Krone Lommis, Lommis/TG
  • Philipp Keller
    CEO, KKL Management AG, Luzern
  • Christian Jakob
    Inhaber, VCJ Catering und La Onda Beach Bar, Sumiswald/BE
  • Anna Hofmann
    Geschäftsleiterin Cuisine sans frontières, Zürich
  • Richard Short
    Health, Safety and Environment Director, Accor Northern Europe

Der Schock sitzt tief. Doch unsere Branche will handeln und sich für notleidende Menschen engagieren. Viele wollen mit gutem Beispiel vorangehen und den Opfern des Ukraine-Konflikts helfen. In einer Umfrage haben wir Gastgewerbler, Hoteliers und Unternehmer gefragt, ob und wie sie sich für die Opfer dieses schrecklichen Kriegs einsetzen. Nachfolgend einige Stimmen. 

Miriam Böger

Direktorin, Art Deco Hotel Montana,Luzern

«Der Angriff der russischen Armee auf die Ukraine geht an uns allen nicht spurlos vorbei. Die Zivilbevölkerung hat unsere volle Solidarität und unser Mitgefühl. Wir verurteilen die russische Invasion und können in keiner Weise nachvollziehen, was ein Land dazu treibt, seinen Nachbarn grundlos zu überfallen. Doch nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten möchten wir unsere Solidarität ausdrücken. Sachspenden sind zwar gut gemeint, verfehlen in diesem Fall jedoch das Ziel. Es braucht Geld, um vor Ort speditiv Hilfe leisten zu können. Das Art Deco Hotel Montana hat sich daher am Solidaritätstag der Glückskette beteiligt. Als Basis hat das Hotel 10 000 Franken zur Verfügung gestellt und alle Mitarbeitenden dazu aufgerufen, ebenfalls zu spenden. Dabei kamen 3100 Franken zusammen. Diese Summe haben wir verdoppelt, so dass wir nun insgesamt 16 200 Franken gespendet haben. Weitere Aktionen zur Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung werden derzeit diskutiert.»
 

René Widmer

Inhaber Prorest Gastronomietechnik, Rafz/ZH

«Kurz nach Beginn des Krieges hielt bei mir in Rafz ein ukrainischer Chauffeur an. Aufgewühlt und verstört fragte er mich, ob er unser Wlan benutzen dürfe, um mit seinen Angehörigen Kontakt aufnehmen zu können. Er zeigte mir Bilder und Videos aus seiner Heimat, die mich schockierten. Für mich sind Vitali Klitschko, der Bürgermeister Kiews, und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Helden. Meine Frau und ich haben privat Geld gespendet. Darüber hinaus gehen zehn Prozent unserer Einnahmen aus dem Verkauf des Küchengeräts Thermomix auf das Konto der Non-Profit-Organisation United Help Ukraine. Geld hilft den Ukrainern in der aktuellen Situation am meisten. Das ist das Mindeste, was wir tun können für diese armen Menschen.»


Anna und Andreas Hug

Leitung Hug AG, Malters/LU

«Der Krieg in der Ukraine verursacht unvorstellbares Leid. Deshalb haben wir uns kurzerhand entschieden, sieben Paletten Dar-Vida Pockets und Chocoly Snack Packs der Sammelstelle in Bern zu spenden, welche über die ukrainische Botschaft organisiert wird. Ebenso haben wir einen Sammelbetrag an die Glückskette gespendet. Darüber hinaus wurde vor einigen Tagen ein Palett Dar-Vida Pocket Packs von einer Baufirma in Glattbrugg/ZH abgeholt. Diese beschäftigt mehrere ukrainische Mitarbeitende. Sie liefern Hilfsgüter nach Kiew und erhoffen sich, bei der Rückkehr in die Schweiz Angehörige ihrer Mitarbeitenden mitzunehmen. Die Dankbarkeit ist riesig, und es ist schön, mit unseren Produkten einen kleinen Beitrag leisten zu können zur Linderung dieser grossen Not.»


Simone Burgener

Leiterin Unternehmenskommunikation Pistor AG, Rothenburg/LU

«Die Lage in der Ukraine macht uns sehr betroffen. Auch bei Pistor helfen wir mit, das grosse Leid zu lindern. Seit dem 9. März steht in unserem Personalrestaurant eine Kasse, in die Mitarbeitende ihre Spende legen können. Pistor verdoppelt die gesammelte Geldsumme Ende März und übergibt sie der Glückskette. Zudem haben wir Sanitätsmaterial über die ukrainische Botschaft schicken lassen und ausgewählte Projekte unterstützt. Gemeinsam für die Ukraine!»


Manuel Rieder

Inhaber, Tarzan Streetfashion, Basel

«Wir von Tarzan Streetfashion setzen uns gemeinsam für die Menschen in der Ukraine ein. Wer Farbe bekennt, unterstützt gleichzeitig die vom Krieg betroffenen Opfer. Bei uns können Interessierte kostenlos das Friedens-T-Shirt bestellen und bezahlen dafür einen Beitrag an ein Hilfswerk ihrer Wahl: Rotes Kreuz, Caritas, Glückskette, Peaceandlove oder Nowarinukraine.»


Raphael Herzog

General Manager, Hotel Vitznauerhof, Vitznau/LU

«Drei Spitzenköche aus dem Gourmet-Hotspot Vitznau mit insgesamt 52 Gault-Millau-Punkten und 5 Michelin-Sternen öffnen am Sonntag, 27. März, die Türen zum Charity-Lunch. Dieser Mittag steht ganz im Zeichen der Hilfe für die Ukraine: Der Gesamterlös des Lunches fliesst der Glückskette zu. Es ist das persönliche Anliegen der Spitzenköche und deren Teams, sich für die Opfer des Ukraine-Kriegs zu engagieren. Es kochen Jeroen Achtien, Restaurant Sens, Hotel Vitznauerhof, Patrick Mahler, Restaurant Focus Atelier, Park Hotel Vitznau und Philipp Heid, Restaurant Prisma, Park Hotel Vitznau. Das Menü bei Philipp Heid kostet 500 Franken und bei Jeroen Achtien und Patrick Mahler 1000 Franken pro Person. Der Preis versteht sich inklusive Weinbegleitung, Mineralwasser und Kaffee und wird in den jeweiligen Restaurants serviert. Reservationen sind im entsprechenden Hotel zu tätigen: Vitznauerhof, Telefon 041 399 77 77, Park Hotel Vitznau, Telefon 041 399 60 60.»

 

Heinrich Toldo

CEO B Smart,Gamprin-Bendern/FL

«B Smart hat sich entschieden, Behörden und Hilfsorganisationen eine Auswahl unserer 16 Betriebe zur Unterbringung von geflüchteten Personen anzubieten. Behörden und Hilfsorganisationen können dabei über eine neu eingerichtete Task Force die Betriebe anfragen (hilfe@b-smarts.net). Das Angebot der kostenlosen Unterbringung für geflüchtete Freunde und Familien unserer Mitarbeitenden in den B-Smart-Betrieben besteht parallel dazu weiter. ‹Near to you› ist einer der Grundwerte von B Smart und entsprechend leben wir diesen Wert.»


Andrew Hodgson

Küchenchef Krone Lommis, Lommis/TG

«Wir wollten unsere Solidarität für die Menschen in der Ukraine zeigen und ein Angebot starten, an dem sich möglichst viele Personen beteiligen können. So kochten wir das ukrainische Nationalgericht Borschtsch und spendeten für jedes Gericht fünf Franken für die notleidenden Menschen in der Ukraine. Es wurde sehr grosszügig gespendet, und wir haben insgesamt 1254 Franken gesammelt, die wir aufgerundet und an die Glückskette überwiesen haben. An dieser Stelle ein ganz grosses Dankeschön an alle Spender.»

 

Philipp Keller

CEO, KKL Management AG, Luzern

«Die Geschehnisse in der Ukraine hinterlassen ein Gefühl der Ohnmacht. Nun möchten wir diesem Gefühl entgegentreten und aktiv werden, haben wir doch ein wunderschönes Haus mit einem einmaligen Konzertsaal zur Verfügung und somit die Möglichkeit zu helfen. Am 27. März tritt die Luzerner Band Hecht im KKL Luzern auf und am 30. März gibt es Filmmusik vom 21st Century Orchestra und Chorus zu erleben. Die Einnahmen kommen der Caritas Schweiz und somit den vom Ukraine-Krieg betroffenen Menschen zugute. Wer sich vor dem Konzert stärken möchte, kann im «Le Piaf» oder an der Konzertbar die ukrainische Suppe Borschtsch geniessen. Der Erlös geht an die Caritas Schweiz. Zeitgleich wird das KKL in den Farben der Ukraine erstrahlen und somit auch nach aussen ein Zeichen setzen.»

 

Christian Jakob

Inhaber, VCJ Catering und La Onda Beach Bar, Sumiswald/BE

«Am Cordon-bleu-Tag von Gastro Bern werden wir das Spezial-Cordon-bleu Ukraine anbieten. Der Gewinn fliesst an den Verein Cuisine sans frontières, der eng mit einem Koch vor Ort zusammenarbeitet. Neben einer privaten Spende habe ich den Spendenaufruf von Cuisine sans frontières auf Social Media geteilt, um möglichst viele zum Spenden zu animieren. Jede einzelne Aktion ist nur ein Tropfen auf dem heissen Stein, aber wenn viele mitmachen, können wir etwas bewegen.»


Anna Hofmann

Geschäftsleiterin Cuisine sans frontières, Zürich

«Cuisine sans frontières (Csf) arbeitet zur Unterstützung der ukrainischen Geflüchteten mit Adi Hădean zusammen. Er ist ein bekannter Koch und Gastronom aus Rumänien. Adi Hădean steht mit seinen Teams in Sighet, Botoșani, Iași, Bukarest und Constanta und verteilt warme Speisen an die Tausenden von Geflüchteten. Innert der nächsten Tage können so 3000 bis 4000 Menschen mit warmen Mahlzeiten versorgt werden. Csf mobilisiert ihr Netzwerk und leistet finanzielle und ideelle Unterstützungsarbeit. Aktuell läuft eine Spendenkampagne zu Gunsten dieses Projekts.»

 

Richard Short

Health, Safety and Environment Director, Accor Northern Europe

«Wir bieten Unterkünfte und Güter in Zusammenarbeit mit den Behörden und NGO (Non-Governmental Organizations) in den Nachbarländern an. Ausserdem arbeitet Accor Heartist Solidarity, unser Stiftungsfonds, mit UNHCR zusammen, um Spenden von Mitarbeitenden zu sammeln, die von Accor aufgestockt werden.»

(ade)


Informationen

glueckskette.ch
cuisinesansfrontieres.ch