Er will zurück zu den Wurzeln des «Palace»

Seit August ist Matthias Kindl General Manager des «Mandarin Oriental Palace» in Luzern. Er will das Hotel wieder näher an die Bevölkerung bringen.

Matthias Kindl arbeitet seit über 20 Jahren bei «Mandarin Oriental». (ZVG)

Matthias Kindl ist gelernter Koch – da passt es perfekt, dass er derzeit General Manager in einem Haus ist, welches gleich über zwei Sterne-Restaurants verfügt. Das «Mandarin Oriental Palace» in Luzern wartet nämlich nicht nur mit dem zeitgenössischen Restaurant MOzern auf, sondern auch mit dem japanischen Omakase-Erlebnis Minamo mit nur acht Sitzplätzen (ein Michelin-Stern) sowie dem modernen französischen «Colonnade» (zwei Michelin-Sterne). «Dass sich gleich zwei Sterne-Restaurants, die vom Hotel selbst geführt werden, in einem Haus befinden, ist aussergewöhnlich», sagt Kindl. Sein Motto: «Ein Stern ist schön, zwei Sterne sind super, drei Sterne sind das ultimative Ziel.» Mit Gilad Peled, unter dessen Gesamtleitung die Restaurants des Hauses stehen, wolle man sehen, wie weit die Reise gehen kann.

Neben der Kulinarik hat Matthias Kindl vor allem eine Mission: Das altehrwürdige Palace-Hotel wieder näher an die Bevölkerung zu bringen – respektive die Bevölkerung wieder vermehrt ins Haus zu holen. Diese erinnert sich noch gut daran, wie verwurzelt das Hotel einst in Luzern war. «Gerade kürzlich habe ich eine E-Mail einer Luzernerin erhalten mit einem Foto aus ihrer Kindheit. Darauf sitzt sie mit ihrer Schwester bei einem Event in unserem Ballsaal. Sie schrieb mir, wie prägend das Hotel für sie war und dass sie diese Zeit vermisse.» Dabei gäbe es gemäss Kindl keinen Grund, dass dies nicht wieder so sein könnte. Doch die Hemmschwelle sei grösser geworden, seit das «Palace» von der international bekannten Luxus-Hotelkette Mandarin Oriental geführt wird.


«Luzern ist für mich ein Glücksfall.»

Matthias Kindl, GM Mandarin Oriental Palace, Luzern


Für General Manager Matthias Kindl ist klar, dass das «Palace» zur Stadt Luzern gehört, von ihr lebt und ihr auch etwas zurückgeben möchte: «Eigentlich sind wir ein Nachbarschaftshotel und -restaurant – und so möchten wir auch wieder wahrgenommen werden», sagt der 47-Jährige. Man arbeite derzeit an verschiedenen Projekten, mit denen dies erreicht werden soll. So sind Tage der offenen Tür und Hotelführungen geplant, «Kaffee und Kuchen»-Nachmittage, eine Part-nerschaft mit dem Luzerner Sinfonieorchester und vieles mehr. Auch einen Cake-Shop im Hotel könnte sich Kindl vorstellen, um ein möglichst niederschwelliges Angebot zu schaffen.

Das Aushängeschild der Kulinarik im «Mandarin Oriental Palace» in Luzern: das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete französische Restaurant Colonnade. (ZVG)

Eine Stadt mit Potenzial

Für Kindl ist Luzern bereits die siebte Station bei Mandarin Oriental. Vor Luzern war er unter anderem in Istanbul (TR), Abu Dhabi (AE) und Kuala Lumpur (MY) tätig. Die Wechsel machen für ihn den Reiz der Branche aus: «Zu reisen und verschiedene Kulturen kennenzulernen, war immer mein Traum.»

Als die Stelle in Luzern frei wurde, weil es den vorherigen General Manager Christian Wildhaber nach Asien zog, war das für Kindl ein Glücksfall. «Ohne zu übertreiben, ist Luzern mit Abstand die schönste und beeindruckendste aller meiner bisherigen Stationen.» Die Stadt habe unglaubliches Potenzial, insbesondere, was den Luxustourismus angeht. Für Kindl ist klar: «Es gibt keinen Grund, weshalb Luzern nicht ganzjährig stark gebucht sein sollte.»

(Angela Hüppi)


Mehr Informationen unter:

mandarinoriental.com


Zur Person

Matthias Kindl ist gelernter Koch und arbeitete unter anderem als Sous-chef in London bei Anton Mosimann. Danach wechselte er zur Mandarin Oriental Group, bei welcher er seit über 20 Jahren in verschiedenen Positionen tätig ist. Seit August führt der gebürtige Deutsche das «Mandarin Oriental Palace» in der Stadt Luzern.