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Mit inklusiven Freizeitangeboten noch mehr Gäste abholen

Kajakfahren, Schlittschuhlaufen oder Wandern: Inklusive Angebote in touristischen Destinationen sind gefragt. Die Stiftung Cerebral bietet Unterstützung.

Dank des Eisgleiters auch mit dem Rollstuhl auf die Eisbahn. (Stiftung Cerebral)

Seit fast 65 Jahren setzt sich die Stiftung Cerebral dafür ein, dass Menschen mit einer cerebralen Bewegungsbeeinträchtigung und ihre Familien ein möglichst selbstbestimmtes und mobiles Leben führen können. Unter anderem unterstützt sie auch Tourismusregionen dabei, ein inklusiveres Angebot zu schaffen.

Geschäftsleiter Thomas Erne gab in einem Webinar des Kompetenzzentrums Nachhaltigkeit Kona des Schweizer Tourismus-Verbands STV Einblick in die verschiedenen Möglichkeiten. So gibt es beispielsweise geländegängige Elektrorollstühle: «Diese ermöglichen es Betroffenen, gemeinsam mit ihren Familien und Freunden Wanderungen zu unternehmen.» 20 solche Rollstühle gebe es in der Schweiz. Mit ihnen können Steigungen bis zu 33 Prozent bewältigt werden. Unter anderem gibt es geländegängige Elektrorollstühle bereits auf dem Stockhorn im Berner Oberland oder auf dem Rütli in Uri zum Mieten.


«Interessierte Destinationen können sich bei uns melden.»

Thomas Erne, Geschäftsleiter Stiftung Cerebral


Ein weiteres Projekt der Stiftung ist die Dualski-Vermietung. Dabei handelt es sich um spezielle Skibobs, die von einer Begleitperson gesteuert werden. Menschen mit eingeschränkter Mobilität wird so ein passives, geführtes Skifahren ermöglicht. Ziel sei, dass beispielsweise die Eltern von betroffenen Kindern lernen, ihre Kinder auf den Dualskiern zu begleiten. «Dafür arbeiten wir mit Schneesportschulen zusammen. In den Destinationen unterstützen wir zudem die Finanzierung von Dualskiern und sind offen für die Zusammenarbeit mit neuen Destinationen», so Thomas Erne.

Auch Schlittschuhlaufen ist dank der Eisgleiter der Stiftung Cerebral als inklusive Aktivität ausführbar. «Das Projekt fing als verrückte Idee an, doch mittler-weile werden wir von der Nachfrage fast überrannt», sagt Erne. Der Bedarf bei Eisbahnen sei gross, und bis heute sind über 150 Eisgleiter bei 89 Kunsteisbahnen in der Schweiz im Einsatz. Die Eisgleiter sind eine Art Plattform auf Kufen, die dank einer ansteck-baren kleinen Rampe mit dem Rollstuhl befahren werden kann.

Sogar Kajakfahren ist trotz mobiler Beeinträchtigung möglich: Auf mehreren Seen in der Schweiz gibt es bereits die Möglichkeit, dank kippsicherer Doppelsitzkajaks mit spezieller Sitzvorrichtung zu zweit auf dem See unterwegs zu sein.

Neue Kooperationen erwünscht

Weitere Beispiele von inklusiven Freizeitangeboten sind die Vermietung von Spezialvelos und behindertengerechten Fahrzeugen, Spezialsitzbänke mit freiem Platz für einen Rollstuhl oder einen Rollator und vieles mehr. Die Finanzierung wird in den meisten Fällen zu einem Grossteil von der Stiftung Cerebral übernommen. Jeweils zwischen 10 bis 20 Prozent der Kosten sollten aber von den Destinationen bezahlt werden.

Thomas Erne forderte Akteure aus dem Tourismus im Kona-Webinar dazu auf, bei Interesse auf die Stiftung zuzugehen: «Man kann sich jederzeit bei uns melden, und wir schauen dann gemeinsam, welche Möglichkeiten es gibt.» Jede Destination sei anders – man versuche stets, bestmöglich auf die individuellen Gegebenheiten einzugehen.

(Angela Hüppi)


Kona-Webinare

Das Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit Kona unter dem Dach des Schweizer Tourismus-Verbands STV fördert die nachhaltige Entwicklung des Schweizer Tourismus. Zum Angebot gehören unter anderem regelmässige Webinare. Das nächste Webinar «Insights Visit Finland: Promoting Sustainable Tourism» findet am 4. Dezember von 13.30 bis 14.30 Uhr statt.


Mehr Informationen unter:

cerebral.ch
stv-fst.ch