Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Bundesrat würdigt die «Exzellenz der Schweizer Gastronomie»

Sechs Spitzenköchinnen und -köche wurden am Montag im Beisein von Bundesrat Guy Parmelin mit dem Preis «Kulinarische Meriten Schweiz» geehrt.

Gewinner und Jury des Wettbewerbs Kulinarische Meriten Schweiz. (ZVG)

Die Köche erhalten Anerkennung für ihre Exzellenz, ihr Können und das Ausüben ihrer Kunst mit der Achtung lokaler Produkte des kulinarischen Erbes der Schweiz. Alle Kandidaturen werden von einer nationalen Jury aus Experten und Berufsleuten der Nahrungsmittelindustrie der drei grössten Sprachregionen der Schweiz bewertet. Die Jury ist unabhängig in der Verleihung der Auszeichnungen.

Die Preisträger

Ehrenpreis 2022: Georges Wenger

Wir sehen einen bescheidenen, sympathischen Menschen vor uns. Man sieht ihm nicht an, was in ihm steckt. Er hat den Jura sozusagen auf die kulinarische Landkarte der Schweiz gesetzt. Georges Wenger ist ein passionierter Verfechter der regionalen Küche und ihrer Produkte. Möchte man von ihm eine Auskunft über ein gewisses Produkt, sollte man besser etwas Zeit einrechnen: wenn man die richtige Frage stellt, sprudeln die Informationen nur so aus ihm heraus, denn sein Wissen ist grenzenlos und er teilt es noch so gerne mit seinem Umfeld. Dank ihm und seiner charmanten Frau Andrea ist «Le Noirmont» eine Destination geworden. Seine «Saint-Martin» ist unvergesslich und setzt auch heute noch Massstäbe punkto Schweizer Tradition.

Meret Bissegger

Sie war ihrer Zeit weit voraus! Liest man ihre Biographie, sieht man Parallelen zu einer anderen Grande Dame de Schweizer Küche, und man möchte sie fast mit Agnes Amberg vergleichen. Erzählt Meret von ihrer Kindheit, dem Sonntagsbraten ihres Vaters und von ihrer Zeit auf der Alp, wird einem warm ums Herz. Ihre tief verankerten Kindheitserinnerungen und ihre visionäre Überzeugung haben sie zu dem gemacht, was sie heute ist. Wie Agnes Amberg ist auch sie nicht von ihrem Weg abgewichen. Sie lebte und kochte ihre ganz persönliche «Cucina Naturale» wie «Nose to Tail», lange bevor andere behaupteten, sie erfunden zu haben.
www.meretbissegger.ch

Philippe Chevrier

Bereits in den frühen 80er Jahren hat er im «Châteauvieux» von sich reden gemacht. Beharrlich und unaufhaltsam ist er seinen Weg gegangen und ist sich selber immer treu geblieben. Er war einer der ersten, welcher seine Mitarbeitenden als Betriebskapital aufgefasst hat. Anstatt einen guten, langjährigen Mitarbeiter einfach ziehen zu lassen, hat er es verstanden, ihn für eine neue Herausforderung zu gewinnen, indem er ihn mit der Leitung, Beteiligung und Führung eines neuen Betriebes betreute. So gibt es heute neben dem mittlerweile weltberühmten «Châteauvieux», wo Philippe Chevrier immer noch seine hauptsächliche Wirkungsstätte sieht, mehrere Restaurants «Signature Chevrier». Ein Paradebeispiel von Mitarbeiterförderung.
www.chateauvieux.ch

Fabian Fuchs

Fabian Fuchs ist Koch aus Passion. Sein Werdegang nach einer soliden Kochlehre bei Ruedi Lehmann in Zürich führte ihn zu Kochgrössen wie Nenad, Lindner und Martinez. Er hat seine Wanderjahre gut genutzt und sich in Zürich als Küchenchef im Restaurant «EquiTable» einen Namen gemacht. Er gehört zu der jungen Generation von Köchen, die nicht nur über Produkte, Regionalität und Fair Trade reden, sondern ihre Überzeugung auf eindrückliche Weise leben und umsetzen. Fabian Fuchs hat mit viel Fleiss und Engagement seinen eigenen Kochstil gefunden und in Zürich neue Akzente gesetzt. Nachhaltigkeit, Ehrlichkeit und unermüdliche Suche nach dem Besonderen sind sein Markenzeichen. Seine Gerichte sind davon geprägt, sie sind eigenständig und aufregend. Copy-paste gibt es nicht in seinem Repertoire.
www.equi-table.ch

Amédée Kalbermatten

Ein Tausendsassa der Berge! Auf 2000 Meter, auf der malerischen Moosalp, führen Carmen und Amédée Kalbermatten das idyllische Refugium «Moosalp». Umgeben von der majestätischen Bergwelt lebt die Familie Kalbermatten ihren Traum und lässt alle Besucher an ihrem Glück teilhaben. Wanderer, Biker oder Skifahrer finden Gastfreundschaft und sind immer herzlich willkommen. Bei Sonne, Wind und Schnee empfängt die Familie ihre Gäste in der heimeligen Stube oder auf der schönen Sonnenterrasse. Schweizer Gastronomie auf über 2000 Meter zu betreiben ist eine besondere Leistung. Gelebte Gastfreundschaft, hohe Qualität und ein Angebot, das vornehmlich aus lokalen Produkten besteht, die frisch und liebevoll zubereitet werden, sind in der heutigen Zeit alles andere als selbstverständlich.

www.moosalp.ch

Franz Wiget

Ein äusserst bescheidener Mann. Ein Koch mit Herz und Seele. In aller Stille, jedoch zielstrebig und mit einer eindrücklichen Regelmässigkeit hat er über viele Jahre seinen Kochstil verfeinert, erneuert und der heutigen Zeit entsprechend angepasst, ohne jedoch die Basis der klassischen Küche zu verleugnen. Seine Fangemeinde liebt ihn dafür. Franz Wiget und seine Frau Ruth haben aus dem ländlichen Betrieb eine kulinarische Genussoase geschaffen, welche schöner und besser nicht sein könnte.
www.wiget-adelboden.ch

Die Gewinnerinnen und Gewinner wurden von einer Jury bestehend aus sechs Chefköchinnen und Chefköchen und fünf Journalistinnen und Journalisten bestimmt. Unterstützt wird der Preis unter anderem vom Kanton Waadt, Swiss Wine, der Hotelfachschule EPM und dem Kulinarischen Erbe der Schweiz.