Webseiten für Google und Co zu optimieren, muss nicht teuer sein. Passende Keywords und strukturierte Inhalte bewirken bereits viel.
Es sei besser, online möglichst wenig Text zu verwenden: Das ist ein Gerücht, das fast nicht totzukriegen ist. Es mag zwar sein, dass die Leute weniger lesen als früher. Trotzdem ist es Mumpitz, online auf Inhalt zu verzichten. Warum? Ganz einfach: Suchmaschinen durchforsten das Internet fortlaufend nach relevanten Inhalten (auch crawlen genannt). Suchmaschinen «lesen» also gerne.
Gabriele Bryant von der Digital Marketing Agentur Blum Bryant GmbH sagt: «Es gibt nicht zu viel Text. Es gibt nur schlecht geschriebenen und/oder schlecht strukturierten Text. Text ist die einzige Möglichkeit für Google zu erkennen, worum es auf einer Webseite geht.» Eine Zauberformel dafür, wie lang die Texte genau sein sollen, gibt es nicht. Doch es kann helfen, die eigenen Texte mit jenen von Seiten zu vergleichen, die höher ranken, bei den Suchergebnissen also auf höheren Positionen erscheinen. Sind diese kurz und knackig, ist es eher unwahrscheinlich, mit einem langen Text vor der Konkurrenz gelistet zu werden.
Zur Orientierung: Gemäss einer Studie der SEO-Agentur Backlinko.com haben Texte auf der ersten Position im Schnitt 1890 Wörter. Das entspricht ungefähr eineinhalb Seiten. Wichtiger als die Länge ist jedoch ein klar strukturierter Text mit Titel und Zwischentiteln sowie die korrekte Verwendung von Schlüsselbegriffen, so genannten Keywords.
Die Krux besteht darin, die richtigen Keywords für die eigene Webseite zu finden und diese so einzubinden, dass sie leser- und suchmaschinenfreundlich sind.
Florian Grassler von der Online-Beratung Unternehmermanufaktur erläutert: «Die relevanten Keywords, speziell das Haupt-Keyword müsse für den bestmöglichen Erfolg, an den wichtigen Stellen eingebunden werden. Dies sind unter anderem die Überschriften, die URLs und die Meta-Angaben (siehe auch Infobox).»
Seiten, auf denen auffällig viele Keywords verwendet werden, werden von Google und Co häufig als Spam eingestuft. Im schlimmsten Fall wird die Webseite dann gar nicht mehr gefunden. Darum: Auf einen guten Mix zwischen «normalem» Fliesstext und Keywords achten.
Ein kurzes, so genanntes Short Tail Keyword besteht aus ein bis zwei Wörtern und könnte beispielsweise «Restaurant Zürich» lauten. Ein längeres, so genanntes Long Tail Keyword wiederum könnte so aussehen: «Restaurant in Zürich mit Kamin und Smokers’ Lounge».
Bei den kurzen Keywords hat man meist sehr viele Mitbewerber. Deshalb setzt man heute vermehrt auf Long Tail Keywords. Das impliziert allerdings, dass man das eigene Angebot und die Intention der Suchenden kennt. «Es ist toll, wenn Sie für sich einen eigenen Begriff kreiert haben. Nur, wenn ihn da draussen niemand bei Google eingibt, nützt er nichts», sagt Gabriele Bryant. Um einen ersten Überblick zu erhalten, bildet eine Keyword-Liste mit Begriffen und deren Synonymen sowie verwandten Begriffen einen guten Startpunkt.
In Anschluss daran helfen Tools dabei, diese Liste zu erweitern. Der Google-Keyword-Planer ist das wohl bekannteste Keyword-Tool und liefert weitere Vorschläge zu einem vorgegebenen Keyword. Weitere Tools finden sich laut Florian Grassler auch auf Keywordtool.io, Moz.com, Mangools.com, Metricstools.de oder Semrush.com.
(Désirée Klarer)
Keywords
Die wichtigsten Keywords sind: das eigene Angebot (Hotel, Restaurant etc.), die eigene Positionierung (z. B. Italienisch etc.) und der Ort, die Region.
Platzierung
Das Haupt-Keyword sollte in der URL genannt werden. Ebenso im Meta-Tag Title (der Überschrift in den Suchergebnissen) und dem Meta-Tag Meta-Description (das ist der Text, der direkt unter dem Title erscheint). Auf der Webseite soll das Keyword in der Headline (H1) stehen. Die Zwischenüberschriften (H2) enthalten das Haupt-Keyword idealerweise ebenfalls. Im Fliesstext sollten Keywords etwa drei bis fünf Prozent des gesamten Textes ausmachen.