Martin Jenni, Autor und Genussjournalist, beweist mit zahlreichen Büchern, dass er Kenner der hiesigen Gastronomiewelt ist. Nun hat er erstmals Auszeichnungen vergeben.
Die Führer von Gault Millau und Michelin werden jedes Jahr mit Spannung erwartet – und damit, welcher erstklassige Koch Punkte oder Sterne aufweisen kann. Der «normale» Gastwirt, der ebenso eine frische, regionale Küche auftischt, bleibt meist ohne Applaus.
Das stört Martin Jenni. Letztes Jahr gab er erstmals den Führer «Aufgegabelt» mit Hunderten von Adressen von Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten heraus. Darin zu finden sind auch Metzgereien, Käsereien und Spezialitätengeschäfte. «Ich biete damit der Dorfbeiz eine Plattform. Das ist im Zeitgeist, denn viele Gäste wollen nicht immer teuer und exklusiv essen, sondern einfach gut.» Dieser Umstand hat ihn dazu bewogen, fortan nicht nur seinen Führer «Aufgegabelt» jedes Jahr aktualisiert neu aufzulegen, sondern auch die Besten mit Preisen zu würdigen.
Zur ersten «Beiz des Jahres» ist das Restaurant Bad Schönenbuch in Schönenbuch/BL gekürt worden. Geführt wird das Lokal von Jacqueline und Michael Matter, die eine währschafte Küche mit viel Fleisch und Innereien auftischen. Der «Newcomer»-Preis geht an das «Moment» in Bern. Hier präsentiert ein Trio junger Gastronomen eine gepflegte Küche in puristischem Ambiente. Für sein Lebenswerk ist Fischkochlegende Max Eichenberger vom «Bären» in Birrwil/AG geehrt worden. In der Kategorie «Schön schräg» holt sich die «Metzg» in Zürich den Preis, wo Beiz und Metzgerei wie früher zusammen sind. Und bei «Unter einem Dach» ist es die Auberge du Mouton in Porrentruy/JU. Der «Einkaufskorb» geht an die «Batavia Épicerie moderne» in Biel/BE und der Spezialpreis der Montreux Berner Oberland-Bahn (MOB) an das 16 Art Bar Restaurant in Saanen/BE.
(Ruth Marending)
Der Führer «Aufgegabelt» ist zu beziehen bei: www.at-verlag.ch