Monika Williner will die Lernenden inspirieren

Als Berufsfachlehrerin ist ihr Ziel, aus ihren Lernenden das Beste herauszuholen und zu zeigen, wie wichtig gutes Auftreten ist.

Monika Williner ist Mitglied des Berufsverbands Service/Restauration. Sie ist verheiratet, Mutter von drei Kindern und lebt im Kanton Thurgau. (ZVG)

Vor rund einem Jahr gewann Monika Williner mit ihrer Restaurantfachklasse vom Gewerblichen Bildungszentrum Weinfelden/TG den Wettbewerb Battle of Zagg. «Es war genial», erzählt die Berufsfachlehrerin. «Die Lernenden haben gesehen, was sie erreichen können, wenn sie gemeinsam am gleichen Strick ziehen.»

Natürlich habe es zwischenzeitlich Motivationstiefs gegeben, erzählt sie weiter. Die Klasse habe gezweifelt, ob eine Wettbewerbsteilnahme nicht doch zu viel sei. «Doch wir haben uns angemeldet, und ich habe darauf bestanden, dass wir es durchziehen und unser Bestes geben.» Die Lernenden erhielten Zeit im Unterricht, um sich vorzubereiten und zum Beispiel Drinks auszuprobieren. «Da merkte man, dass sie Freude daran bekamen und merkten, dass sie kreativ sein konnten.»

Autorität und Empathie

Monika Williner ist es wichtig, den Lernenden zu zeigen, wie zentral ein gutes Auftreten ist. «Anstand und Freundlichkeit sind wichtige Türöffner.» Im Unterricht setzt sie auf klare Linien und Regeln. Doch Autorität sei nicht mehr das A und O: «Die jungen Generationen haben andere Dinge mitbekommen als wir damals.» Die Beziehungsebene sei deshalb genauso wichtig. «Man muss ihnen zeigen, dass man sie sieht und wahrnimmt – auch Feedback zu erhalten, ist ihnen wichtig.» Man müsse mit jedem einzeln schauen, was er oder sie braucht, um Motivation zu finden und über sich hinauszuwachsen. «Die Geduld dafür braucht man als Lehrperson.»

Monika Williners eigene berufliche Karriere begann in der Küche. Bei einem zweiwöchigen Praktikum, bei dem sie die andere Seite des Restaurants kennenlernte, zeigte sich dann auch ihr Flair für den Service. Nachdem sie den Abschluss als Köchin EFZ in der Hand hatte, hängte sie die abgekürzte Lehre zur Restaurantfachfrau an – und machte den besten Abschluss im Kanton Solothurn. Dieser qualifizierte sie für die Teilnahme an den Swiss Skills, und sie holte sich den Schweizer und 2003 sogar den Doppel-Weltmeistertitel. «Dann war für mich auch klar, dass ich im Service bleiben werde», erzählt Williner.

Freude am Unterrichten entdeckt

Nach einem Unfall wechselte sie einige Jahre später von der klassischen Gastronomie in ein Wohnheim für Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen. Zuerst als Chef de service im Restaurant, später wurde sie Leiterin der gesamten Gastronomie. In dieser Zeit fand sie auch Gefallen daran, Menschen anzuleiten und ihr Wissen weiterzugeben. Als dann eine Lehrerkollegin auf sie zukam, übernahm sie ihre erste Klasse an der Berufsschule. Und fand damit zu ihrer eigenen Berufung.

(Alice Guldimann)


Mehr Informationen unter:

gbw.ch

hotelgastrounion.ch


Zur Person

Monika Williner unterrichtet am Gewerblichen Bildungszentrum Weinfelden/TG angehende Restaurantfachleute sowie Fachleute Hotellerie-Hauswirtschaft. Sie ist zudem als Expertin tätig, unter anderem als Chefexpertin Restauration im Kanton Thurgau und als Chefexpertin bei der Berufsprüfung für Bereichsleitende Restauration.