Brückenangebot für Geflüchtete

Ein neues Brückenangebot der Fachhochschule Graubünden erleichtert geflüchteten Menschen den Zugang zu einem Studium. Dies unter anderem auch im Fachbereich Tourismus.

An der FH Graubünden beginnen diesen Herbst Geflüchtete aus der Türkei und der Ukraine ein Tourismus-Bachelorstudium. (Fachhochschule Graubünden)

Die Schweiz braucht gut ausgebildete Fachleute auf jedem Bildungsniveau. Der Kanton Graubünden möchte nun das Potenzial, das geflüchtete Menschen diesbezüglich darstellen und mitbringen, besser nutzen. Deshalb ist im Rahmen des kantonalen Integrationsprogramms für die Jahre 2024 bis 2027 zusammen mit der Fachhochschule Graubünden ein neues Brückenangebot geschaffen worden. Dies mit dem Ziel, geflüchteten Menschen den Zugang zu einem regulären Hochschulstudium in der Schweiz zu erleichtern und ihre Arbeitsmarktfähigkeit zu verbessern.

Zugang zum Brückenangebot erhalten geflüchtete Personen mit Wohnsitz im Kanton Graubünden, die den Aufenthaltsstatus N, F, B oder S haben und sich für ein Hochschulstudium qualifizieren. Zur Auswahl stehen ihnen die Studiengänge, «Computational and Data Science», «Bauingenieurwesen», «Information Science», «Mobile Robotics», «Photonics» und «Tourismus».

Finanziert wird das Brückenangebot unter anderem über den Fonds Hochschulprojekte. Dieser wird durch diverse Stiftungen gespeist. Lanciert wurde der Fonds vom Verband der Schweizer Studierendenschaften, der sich mit «Perspektive Studium» unter anderem für mehr Chancengerechtigkeit beim Hochschulzugang einsetzt. Pro Jahr sollen fünf bis zehn geflüchtete Personen das Brückenangebot nutzen können.

Ein Jahr schnuppern, bevor das Studium richtig losgeht

Diesen Herbst haben die ersten sechs Teilnehmer und Teilnehmerinnen ihr Studium in Chur begonnen. Dies in den Bachelorstudiengängen «Computational and Data Science» und «Tourismus». Während sich vier der neuen Studierenden für «Computational and Data Science» interessieren, wagten sich nur zwei Personen ans Tourismus-Studium.

Allerdings hat eine von ihnen sich bereits kurz nach Studienbeginn entschlossen, die Ausbildung aus persönlichen Gründen abzubrechen. Das ist nicht weiter schlimm, denn das einjährige Brückenangebot ist ja quasi als Schnupperjahr gedacht. Die Teilnehmenden sollen sich ein Bild von den hohen Anforderungen machen, die richtige Studienrichtung für sich finden und sich an der Fachhochschule Graubünden eingewöhnen können, bevor sie nach dem Brückenjahr ins eigentliche, mehrjährige Vollzeitstudium einsteigen.

Module werden angerechnet

Da viele der Tourismus-Module in Deutsch oder Englisch durchgeführt werden, können die Studierenden ihre Unterrichtssprache wählen. Der Student im Rahmen des Brückenangebots hat sich entschieden, die Ausbildung in Englisch zu absolvieren. Neben den fachspezifischen Modulen aus dem gewählten Studium besuchen alle, die das Brückenangebot nutzen, auch einen Deutschkurs.

Die Module, die sie im Laufe des Brückenjahres erfolgreich abgeschlossen haben, werden ihnen ans eigentliche Bachelorstudium angerechnet.

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