«Ich übe so lange, bis das Ergebnis top ist»

Juliana Thöny ist Schweizer Meisterin Konditorei-Confiserie. Dafür hat sie jede freie Minute in der Backstube verbracht.

Ihre Fantasie hilft Juliana Thöny dabei, neue Kreationen zu gestalten. Vom finalen Resultat sei sie teilweise selbst überrascht. (ZVG)

Herzliche Gratulation zu Ihrem Sieg an den Swiss Skills Championships 2020 der Bäckerei-Confiserie.
Danke, was für ein tolles Erlebnis! Es fühlt sich jedoch immer noch etwas seltsam an, Schweizer Meisterin zu sein, auch wenn nun der Alltag und die Wintersaison wieder gestartet haben. Ich freue mich auf alles, was auf mich zukommt.

Konnten Sie sich trotz ungewohnter Umstände auf den Wettbewerb konzentrieren?
Es wäre bestimmt grossartig gewesen, hätten wir den Wettbewerb vor Publikum austragen können. Mir persönlich kam eine «ruhigere» Veranstaltung jedoch entgegen. Ich war dadurch gelassener und konnte mein Programm konzentriert abarbeiten. Aufgrund der geringen Anzahl Menschen vor Ort, konnten wir uns während der Pausen trotz Corona austauschen und kennenlernen.

«Ich bin erst happy, wenn Geschmack und Optik perfekt sind.»

 

Erzählen Sie uns von Ihren Wettbewerbsvorbereitungen.
Das Training konnte ich glücklicherweise in meine Zwischensaison legen und musste dadurch nebenbei nicht zusätzlich arbeiten. Das Zeitfenster gab mir somit die Freiheit, mich ausschliesslich dem Entwickeln der süssen Köstlichkeiten zu widmen.

Wie viel Zeit haben Sie fürs Üben investiert?
Ich war sehr oft in der Backstube und habe dort lange Tage verbracht. Mein Ziel war es, diese einmalige Chance bestmöglich zu nutzen. Dank der intensiven Vorbereitung habe ich mich persönlich und vor allem auch beruflich weiterentwickelt. Dieser Prozess half mir dabei, meine Kreationen zu perfektionieren.

Sie waren aber streng mit sich.
Ja. Da ich hohe Anforderungen an mich selber habe, dauerte es oft lange, bis ich mit dem Geschmack und der Optik happy war.

Wie wichtig ist es Ihnen, für Ihren Beruf einzustehen?
Es ist eine tolle Sache, wenn ich dem Berufsnachwuchs meinen kreativen und vielseitigen Beruf näherbringen kann. Da ich meine Arbeit sehr schätze, fällt es mir leicht, meine positiven Erfahrungen und Ratschläge an potenzielle Lernende weiterzugeben.

Was mögen Sie am meisten an Ihrem Beruf?
Die Vielseitigkeit und die Möglichkeit, in unterschiedlichsten gastgewerblichen Betrieben zu arbeiten. Nach meiner Lehre bei «Sprüngli» war ich in einem bekannten Restaurant in London angestellt. Aktuell arbeite ich im Hotel The Alpina in Gstaad. Hier richten wir Dessertteller à la carte an und kreieren Nachspeisen für Events. Dank neuer Techniken kann ich mich fachlich weiterentwickeln.

(Interview Andrea Decker)


Zur Person

Juliana Thöny (21) kommt aus Oberlunkhofen/AG. Ihre Ausbildung hat sie bei der Confiserie Sprüngli AG in Dietikon/ZH absolviert. Aktuell arbeitet sie im Hotel The Alpina Gstaad.


Informationen

www.swissbaker.ch