Die Koalition der Unabhängigen Sieben eint Getränkehersteller, die nicht mehr als 25 Mitarbeitende haben. So soll die Marktmacht gestärkt werden.
Der Ruf nach alkoholfreien Alternativen wird auch im Gastgewerbe immer stärker. Doch die Zeiten, in denen man Gäste zum Beispiel mit der alkoholfreien Variante des Mojitos, dem Virgin Mojito, begeistern konnte, sind vorbei. Grund dafür ist der oft hohe Zuckergehalt. Dieser ist verantwortlich dafür, dass die alkoholfreie Variante dem Original punkto Kalorien in nichts nachsteht. Und das entspricht nicht dem aktuellen Zeitgeist.
Dies bestätigt auch ein Blick auf die Medienmitteilung vom 27. März des Verbands Schweizerischer Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten (SMS). Daraus geht hervor, dass der Konsum von Erfrischungsgetränken seit 2011 um elf Prozent gesunken ist. Auf den Wunsch der Konsumenten nach weniger Zucker reagierten die Getränkeproduzenten aber bereits davor: Zwischen 2005 und 2015 reduzierten sie den Zuckergehalt der Getränke um dreizehn Prozent. Bis 2020 sollen es weitere sieben Prozent sein. Zudem haben Coca-Cola und die anderen Getränkeproduzenten mittlerweile auch zuckerreduzierte oder zuckerfreie Getränke im Angebot.
Nebst dem amerikanischen Grosskonzern gehören der SMS 15 weitere Unternehmen an, die zusammen rund 58 Prozent der Mineralwasser- und rund 75 Prozent der Erfrischungsgetränkeproduktion in der Schweiz abdecken. Den Rest teilen sich viele kleinere Produzenten, die hauptsächlich auf lokal, nachhaltig und fair hergestellte Erfrischungsgetränke aus natürlichen Zutaten setzen. Bekannt sind diese Getränke meist nur im näheren Umkreis des Herstellungsortes. Mit der Koalition Independent Swiss Drinks (ISD) soll sich dies nun ändern. Die Idee dazu hatte die Firma Vivi Kola aus Eglisau/ZH. Geschäftsführer Camilo Antezana erläutert: «Wir hatten das Ziel, dass sich kleine, regionale Getränkehersteller intensiver unterstützen und mit Hilfe von Synergien den Multis die Stirn bieten können.»
Der Koalition gehören sieben Mitglieder an. Eins davon ist die Firma Nycha Kombucha aus Wettingen/AG. Mitgründer Christoph Scheidiger schätzt an ISD unter anderem, dass sich die Mitglieder im Aussendienst gegenseitig unterstützen: «Bei Kundenterminen informieren wir auch über die anderen Getränkehersteller der Independent Swiss Drinks.»
Mario Bergen von Loris Coldbrew in Luzern wiederum schätzt vor allem den Wissensaustausch mit den Koalitionsmitgliedern: «Dadurch können wir voneinander lernen und profitieren. Das stärkt nicht nur die Marktmacht der Koalition, sondern auch jene der Mitglieder.»
(Désirée Klarer)
ISD ist eine Koalition von sieben kleinen, unabhängigen Getränkeproduktionen, die alle in der Schweiz gegründet worden sind und mit weniger als 25 Mitarbeiter produzieren. Dazu gehören: Gents, Loris Mate, Nycha Kombucha, Opaline/Opalin, Phil’s Bio- Eistee, Vivi Kola und Zobo.