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Kürbislatte und Kürbiswähe

Spätestens wenn es überall Kürbisse zu kaufen gibt, ist der Herbst da. Und was schmeckt besser als eine frische Kürbissuppe. Doch aus Kürbis lässt sich mehr machen als das beliebte Gericht.

Die Familie der Kürbisse umfasst über tausend Sorten. Das Gemüse enthält viel Beta-Karotin, die Vitamine C, D und E sowie Kalium, Kalzium und Zink. (Unsplash)

Das Grundrezept für eine Kürbissuppe ist simpel: Butter, Zwiebeln und Knoblauchzehen andünsten, Kürbisschnitze dazugeben und mit Bouillon ablöschen. Nach 20 Minuten ist die pürierte Suppe, mit Rahm und Kürbiskernen verfeinert, servierbereit. Kein Wunder, dass die schmackhafte Suppe im Herbst beliebt ist, vor allem auch, weil sie eine saisonale Spezialität ist. 

Doch nicht nur der Klassiker schmeckt. Genauso köstlich ist eine Tarte Tatin. Die ist ähnlich herzustellen wie eine Obstwähe. Jedoch geben Chili, Rosmarin, Pfeffer und Feta die passende herbe Note. Spannend ist auch das Rezept für eine Kürbislatte, eine Gewürzmilch, die gut in die kühleren Herbstmonate passt. Beide Rezepte sind auf unserer Webseite nachzulesen. 

Kürbis lässt sich übrigens nicht nur gekocht verarbeiten, sondern kann auch roh gegessen werden, zum Beispiel geraffelt als  Rüeblisalat. Und wer Kürbisse zur Konsumation einkauft, macht am besten die Klopfprobe: Klingt der Kürbis hohl und dumpf, schmeckt er am besten. Je älter ein Kürbis ist, desto faseriger ist sein Fruchtfleisch. Gekühlt hält der ganze Kürbis bis zu acht Wochen, ein angeschnittener Kürbis bis zu einer Woche.  

Kürbisse als Touristenmagnet

Doch Kürbis eignet sich nicht nur zur Konsumation, sondern auch zur Dekoration. Gut zu nutzen weiss das der deutsche Europapark Rust mit seinem alljährlichen Halloween-Spektakel. Bis Anfang November sorgen 180 000 Kürbisse in allen Formen, 15 000 Chrysanthemen, 3000 Strohballen, 6000 Maispflanzen und Spinnenbäume für eine aussergewöhnliche Stimmung. Der Brauch, zu Halloween einen Kürbis auszuhöhlen und gruselig zu schnitzen, ist jedoch nicht nur dem Europapark vorbehalten. Die Ursprünge von Halloween gehen auf katholische Iren zurück. Das Brauchtum ist eine Mischung aus Herbst-, Ernte-, Heische- und Verkleidungsbräuchen und findet in der Nacht auf Allerheiligen statt. Irische Auswanderer brachten das Brauchtum in die USA, von wo es den Weg zurück nach Europa fand. 

Ein typisches Symbol von Halloween sind geschnitzte Kürbislichter. In der Schweiz gibt es einen Ort, der solchen Lichtern eine besondere Plattform bietet: Rudolfingen bei Trüllikon/TG. Dort reifen derzeit auf den Feldern über 1000 Kürbisse. Das hat einen guten Grund: Seit 1999 beleuchten jeweils am ersten Freitag und Samstag im November weit über 1000 Kürbislichter die Strassen. Über 10 000 Besucher zieht das Spektakel jedes Jahr an. Seinen Ursprung hat das Lichtspektakel in der Rettung des Dorfladens. Ein dafür gegründete Verein überlegte sich neue Einnahmequellen und kam auf die Idee der Kürbisbeleuchtung. In acht gemütlichen Festbeizen werden an diesen Tagen diverse Kürbisgerichte serviert.

(Ruth Marending)


REZEPTE

Kürbis-Latte

(ergibt 2 Tassen)
 

Zutaten

2 Tassen Mandelmilch
3 TL frisches Kürbispüree
2 TL Ahornsirup
1 Zimtstange
½ Vanilleschote
1 kleiner Ingwer in zwei Hälften geschnitten
2 ganze Nelken
¼ TL frische Muskatnuss
2 Schuss Espresso
 

Zubereitung

Bis auf den Espresso alle Zutaten in eine Pfanne geben und erwärmen. Auf niedriger Stufe gut eine halbe Stunde köcheln lassen, damit sich die Aromen vermischen können.

Vom Herd nehmen und in eine andere Pfanne abseihen. Danach die gewürzte Milch wieder erwärmen und mit dem Schneebesen gut durchrühren, damit ein grösseres Volumen entsteht. 

Den Espresso in eine grosse Tasse geben und die aufgeschäumte Kürbismilch löffelweise dazu geben. Mit Muskatnusspulver dekorieren.


Kürbis-Tarte-Tatin

(für ein Kuchenblech mit Durchmessser 26 cm)
 

Zutaten

1 mittelgrosser Kürbis
1 Rolle Blätterteig
4 Schalotten
100 g Butter
3 EL Zucker
1 Knoblauchzehe
1 Packung Ziegen-Feta
Rosmarin
Chili
Salz
Pfeffer
Weisswein
 

Zubereitung

Zwiebeln schälen und in Scheiben schneiden. In 1 EL Butter erhitzen und ca. 10 Minuten weich schmoren. Mit Salz, Pfeffer, 1/2 TL getrocknetem Rosmarin und 1 Prise Chili würzen. 1 Knoblauchzehe schälen, in feine Scheiben schneiden und ein paar Minuten mitschmoren lassen. Die Zwiebeln mit 1 Schuss Weisswein ablöschen und die Flüssigkeit einziehen lassen. Zur Seite stellen.

Kürbis abbürsten, Stil und Blüte entfernen und den Kürbis halbieren. Das Heu und die Kerne mit einem Löffel ausschaben und das Fruchtfleisch in 1 cm dicke Spalten schneiden. In einer tiefen Pfanne oder einen Topf Wasser zum Kochen bringen und den Kürbis 3 bis 4 Minuten darin köcheln lassen (er soll noch bissfest sein). Die Kürbisspalten aus dem Wasser heben und auf Küchenpapier gut abtropfen lassen.

Den Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Eine Tarteform einölen und mit Backpapier auslegen. Aus 2 EL Butter und 2 EL Zucker in einer beschichteten Pfanne Karamell herstellen: Die Butter auf mittlerer Hitze schmelzen, den Zucker einrühren und köcheln lassen, bis die Masse flüssig und leicht gebräunt ist. Karamell auf dem Backpapier verteilen.

Die Kürbisspalten dekorativ darauf anordnen und mit Salz und Pfeffer würzen. Eine gleichmässige Schicht der Zwiebeln darauf verteilen. 1 Packung Feta aus Ziegenmilch zerkrümeln und auf die Zwiebeln streuen. Den Blätterteig ausrollen und einen der Form entsprechenden Kreis ausschneiden. Die Füllung mit dem Teig bedecken, die Seiten in die Formstecken und den Teig sanft festdrücken.

Die Tarte 15 Minuten bei 200°C backen. Dann weitere 20 bis 25 Minuten bei 160°C backen.

Die Tarte aus dem Ofen nehmen und 10 Minuten abkühlen lassen.
 

Tipp: 

Die fertig gebackene Tarte hält sich – vollständig ausgekühlt und mit Frischhaltefolie bedeckt – bis zu zwei Tage im Kühlschrank. Zum Servieren für 10 Minuten bei 150°C im Ofen aufbacken.